Interpol und Afripol: 1006 verhaftete Cyberkriminelle bei Operation Serengeti

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In der gemeinsamen "Operation Serengeti" von Interpol und Afripol haben Strafverfolger in 19 afrikanischen Ländern 1006 verdächtige Cyberkriminelle festgenommen. Dabei haben sie 134.089 kriminelle Netzwerke zerschlagen. Die Operation lief vom 2. September bis 31. Oktober dieses Jahres. Nationale Behörden und private Partner unterstützten die Operation mit wichtigen Informationen und Ressourcen.

Die Ermittlungen konzentrierten sich auf Cyberkriminalität wie Ransomware, Phishing und Online-Betrug, schreibt Interpol zu der Aktion. Mehr als 35.000 Opfer wurden dabei identifiziert. Die weltweiten Verluste summieren sich auf fast 193 Millionen US-Dollar. Immerhin konnten die Beamten fast 44 Millionen US-Dollar sicherstellen.

In Kenia konnten die Strafverfolger demnach etwa einen Fall von Online-Kreditkartenbetrug aufklären, der den Opfern Verluste in Höhe von 8,6 Millionen US-Dollar einbrachte. Mit betrügerischen Skripten, die nach Manipulationen des Sicherheitsprotokolls des Banksystems liefen, wurde das gestohlene Geld mittels SWIFT an Unternehmen in die Vereinigten Arabischen Emirate, Nigeria und China verschoben, an Einrichtungen zur Verwaltung digitaler Vermögenswerte. Hierbei kam es bislang zu fast zwei Dutzend Verhaftungen.

Im Senegal wurden acht Personen, einschließlich fünf Chinesen, wegen eines Schneeballsystems verhaftet, mit dem sie 1811 Opfer um 6 Millionen US-Dollar gebracht haben. Die Durchsuchung ihrer Wohnung förderte 900 SIM-Karten, 11.000 US-Dollar in bar, Telefone, Laptops und Kopien von Identitätsdokumenten (ID-Karten) von Opfern zu Tage.

Die Operation Serengeti wurde mit Mitteln des britischen Amts für Auswärtige Angelegenheiten, Commonwealth und Entwicklung (Foreign, Commonwealth and Development Office), des deutschen Auswärtigen Amtes und des Europarates durchgeführt. Strafverfolger waren aus den Ländern Algerien, Angola, Benin, Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Kamerun, Kenia, Mauritius, Mosambik, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe, Südafrika, Tansania und Tunesien beteiligt. Unterstützung kam auch aus dem privaten Sektor, die Unternehmen Cybercrime Atlas, Fortinet, Group-IB, Kaspersky, Team Cymru, Trend Micro und Uppsala Security haben bei den Ermittlungen geholfen und unterstützt, schreibt Interpol.

Allzu sicher dürfen Online-Kriminelle sich nicht fühlen. Immer wieder gelingen internationalen Strafverfolgern empfindliche Schläge gegen kriminelle Vereinigungen. Im Mai wurde etwa bekannt, dass Europol zwölf betrügerische Callcenter aushob, die ihre Opfer mit vermeintlichen Kryptoanlagen abgezockt hatten.

(dmk)

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