Intel übertrifft Erwartungen, macht aber weiter Minus

vor 8 Stunden 3

Intels erstes Quartal 2025 sieht in Anbetracht der Umstände besser aus als befürchtet. Der Umsatz liegt mit 12,7 Milliarden Dollar am oberen Ende der vorangegangenen Prognose. Verglichen mit Anfang 2024 herrscht Stillstand. Die Bruttomarge fällt weniger stark als erwartet – von glatten 41 auf 36,9 Prozent.

Der reine Geschäftsbetrieb ist mit -301 Millionen Dollar weiterhin verlustbehaftet. Unterm Strich bleibt ein Nettominus von 821 Millionen Dollar stehen. Laut vorherigem Geschäftsbericht müsste darin eine Gutschrift von 1,1 Milliarden Dollar durch den US Chips Act enthalten sein. Akuten Geldmangel löst das nicht aus, denn der operative Cashflow Intels ist mit 813 Millionen Dollar positiv; dort schlagen sich unter anderem Abschreibungen in Höhe von 2,4 Milliarden Dollar nicht nieder. Weil der Konzern aber in Fabriken und andere Anlagen investiert hat, sind seine Geldreserven in den drei Monaten um eine Milliarde auf 21 Milliarden Dollar geschrumpft.

Intels profitabelste Sparte bleibt die Client Computing Group (CCG) rund um Desktop- und Notebook-Prozessoren plus Grafikkarten als Nebengeschäft. Die CCG schrumpft im Jahresvergleich um etwa acht Prozent auf Umsatz von gut 7,6 Milliarden Dollar. Sie macht knapp 2,4 Milliarden Dollar Betriebsgewinn.

Im Gegenzug wächst die Serversparte Data Center and AI (DCAI) um acht Prozent auf gut 4,1 Milliarden Dollar. Sie macht Betriebsgewinn von 575 Millionen Dollar.

Umsätze der Intel-Sparten (5 Bilder)

(Die originale Präsentation ist niedrig aufgelöst) (Bild:

Intel

)

Größtes Sorgenkind bleibt die Chipfertigung alias Intel Foundry. Der Umsatz steigt zwar um sieben Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Dollar, allerdings ist das Wachstum nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Foundry macht erneut ein Betriebsminus von etwas mehr als 2,3 Milliarden Dollar. Intel-Prozessoren bleiben die einzige große Einnahmequelle.

Unter "alles andere" fasst Intel Umsatz von 943 Millionen Dollar und Betriebsgewinn von 103 Millionen Dollar zusammen. Dazu zählen Automotive-Produkte von Mobileye und Halbleiterausrüstung der österreichischen Tochter IMS Nanofabrication. IMS produziert Elektronen-Multistrahl-Maskenschreiber zur Herstellung von Fotomasken.

Den Verlust beschränkt Intel unter anderem durch eine Reduzierung des Forschungs- und Entwicklungsbudgets. Die Ausgaben dafür sinken um 17 Prozent auf gut 3,6 Milliarden Dollar. Marketing und administrative Ausgaben schrumpfen um 24 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Dollar. In den nächsten zwei Jahren will Intel hier noch mehr Geld einsparen, zusätzlich zu einer weiteren Kündigungswelle.

Im jetzt laufenden zweiten Quartal erwartet Intel 11,2 Milliarden bis 12,4 Milliarden Dollar Umsatz. Der Nettoverlust soll auf fast 1,4 Milliarden Dollar steigen. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen um etwa fünf Prozent im nachbörslichen Handel.

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(mma)

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