Die noch amtierende US-Regierung unter Präsident Joe Biden lässt Milliarden US-Dollar für die Förderung der Chipfertigung in den USA fließen. Intel meldet, man habe nun Vereinbarungen über insgesamt 7,86 Milliarden US-Dollar aus dem CHIPS Act schließen können. Das Geld fließt in die im Bau befindlichen Chip-Fabs in Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon.
Die Summe liegt etwas niedriger als die bisher genannte Zahl von 8,5 Milliarden US-Dollar; Gründe nennt Intel dafür nicht. Zusätzlich erhält Intel Steuervergünstigungen (Tax Credits) in Abhängigkeit von der tatsächlichen Investitionssumme.
Unabhängig davon konnte sich Intel bereits im September bis zu 3 Milliarden weitere US-Dollar aus dem CHIPS Act sichern, und zwar für das geheime "Secure Enclave Program" des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DoD).
Intel befindet sich zurzeit in schwerem Fahrwasser, macht hohe Verluste, entlässt tausende Menschen und hat bereits Teile vorhandener Chip-Fertigungsanlagen abgeschrieben.
Auch über Sale-and-Lease-Back-Verträge beschafft sich die Firma Geld. So will Intel beispielsweise den Forschungs- und Entwicklungscampus in Folsom an einen Investor verkaufen und die Gebäude anschließend mieten. Zudem sucht Intel Investitionspartner für die teuren Fabs.
Intels Hoffnungen ruhen auf der Transformation des Unternehmens in einen führenden Chip-Auftragsfertiger (Foundry). Dafür soll die erste zu TSMC konkurrenzfähige Fertigungstechnik Intel 18A soll 2025 starten. Wegen schleppender Verkaufszahlen, schwachem Ausblick und schwindender Kapitalvorräte gilt der von Intel-CEO Pat Gelsinger geführte Transformationsprozess als riskant.
Fabs gestoppt oder verzögert
Derzeit konzentriert Intel die Investitionen im Wesentlichen auf die USA. Der Bau der geplanten Fabs 29.1 und 29.2 in Magdeburg sowie des Packaging-Werks in Breslau legte Intel bereits auf Eis. Auch ein Projekt in Israel ruht.
(ciw)