Die Zukunftserwartungen in den Chefetagen deutscher Unternehmen sind erneut zurückgegangen. Das ergab der monatliche Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts in München. Lag das Stimmungsbarometer im November noch bei 88,0 Punkten, sank es im Dezember auf 87,6. »Das Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung«, fasste Institutsleiter Clemens Fuest die Umfrage unter rund 9000 Führungskräften zusammen.
Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor und im Handel verschlechterte sich das Geschäftsklima, im Baugewerbe verharrte es unverändert auf niedrigem Niveau. Eine Ausnahme bildet die Gastronomie, die von einem starken Dezember berichtet. Im Einzelhandel scheint das Weihnachtsgeschäft schlechter als erwartet gelaufen zu sein.
Wirtschaft soll wieder anziehen
»Offenbar leidet die Stimmung der Unternehmen darunter, dass es im Herbst anders als von der Regierung angekündigt nicht zu wirtschaftspolitischen Reformen in der Breite gekommen ist«, sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.
Bereits im November war der Index leicht um 0,3 Prozentpunkte gesunken. Deutschland befindet sich seit Ende 2022 in einer Rezessionsphase. Nach einem Schrumpfen im Frühjahr und einer Stagnation im Sommer dürfte die deutsche Wirtschaft im laufenden Schlussquartal 2025 nach Einschätzung der Bundesbank wieder leicht wachsen.
Ein spürbares Anziehen der Konjunktur erwarten Fachleute aber erst für das kommende Jahr, wenn die staatlichen Mehrausgaben für Infrastruktur und Verteidigung für Impulse sorgen dürften. Allerdings bremsen die US-Zölle und die bröckelnde Wettbewerbsposition im internationalen Konkurrenzkampf die deutsche Industrie.

vor 1 Stunde
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