Dass Inter Miami bei der Klub-WM gegen PSG chancenlos war, wundert Zlatan Ibrahimovic nicht. Der Ex-Stürmer nahm nach dem 0:4 Lionel Messi in Schutz - und wurde beim Rest deutlich.

Stieß mit Inter Miami gegen PSG an seine Grenzen: Lionel Messi. IMAGO/NurPhoto
Immerhin eine Saison lang erlebte Zlatan Ibrahimovic das Phänomen Lionel Messi hautnah. In der Saison 2009/10 spielten beide gemeinsam beim FC Barcelona, ehe der Schwede vor Pep Guardiola ("Mein Problem war der Philosoph") in Richtung AC Mailand flüchtete. Doch bei der Klub-WM erkennt Ibrahimovic Messi fast nicht wieder - wofür er aber nicht ihn verantwortlich macht.
"Das ist nicht der Messi, den ich kenne", sagte Ibrahimovic bei ESPN, nachdem der Argentinier mit Inter Miami im Achtelfinale mit 0:4 gegen Paris Saint-Germain untergegangen war. "Nicht Leo Messi hat verloren, sondern Inter Miami." An dem MLS-Team, das immerhin als einziges seiner Liga die Gruppenphase überstanden hatte, ließ der Ex-Stürmer und heutige Milan-Berater kein gutes Haar.
"Messi spielt mit Statuen, keinen Teamkollegen. Er ist von Spielern umgeben, die laufen, als würden sie Zementsäcke tragen", kritisierte er und zielte damit auch auf einstige Größen wie Luis Suarez und Sergio Busquets ab. "Es gibt keine Trainer, keine Stars, nicht einmal Spieler, die wissen, wie man sich ohne Ball bewegt."
"... dann würde man den echten Löwen sehen"
Würde man Messi "in eine richtige Mannschaft stecken, würde er alles geben, dann würde man den echten Löwen sehen. Messi spielt nur, weil er das Spiel liebt, weil er noch kann, was 99 Prozent der Spieler nicht können. Aber", wiederholte Ibrahimovic, "das ist nicht der Messi, den ich kenne."
Messi, inzwischen 38 Jahre alt, hatte das Aus weitaus weniger dramatisch kommentiert. "Ich denke, wir haben bei der Klub-WM ein gutes Bild abgegeben", bilanzierte der Weltmeister, haderte aber immer noch mit dem abschließenden Gruppenspiel, in dem Inter gegen Palmeiras eine 2:0-Führung und damit den Gruppensieg verspielt hatte. Dann wäre es im Achtelfinale gar nicht zum Duell mit PSG gekommen - und womöglich auch nicht zu Ibrahimovics Miami-Abrechnung.
jpe