Vor dem Abflug ins zweite Trainingslager nach Mallorca bat Merlin Polzin die HSV-Profis am Mittwochmorgen noch zu einer kurzen Einheit im Volkspark. Noch nicht mit an Bord, aber zumindest im Anflug, ist ein neuer Verteidiger: Warmed Omari von Stade Rennes.

Steht vor einem Wechsel zum HSV: Warmed Omari. IMAGO/PsnewZ
Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa hatten sich in den zurückliegenden Wochen parallel um mehrere Kandidaten bemüht, mindestens zwei Wunschlösungen aber waren zu teuer: Der Ex-Bochumer Armel Bella-Kotchap (23, FC Southampton) und der frühere Hoffenheimer Stefan Posch (28, FC Bologna) werden nicht kommen. Nun soll Omari die gesuchte Sofort-Verstärkung sein.
Der Verteidiger war zuletzt in Lyon ohne Perspektive
Die Tageszeitung Le Parisien berichtet, der 25-jährige Nationalspieler der Komoren soll vom Klub aus der Ligue 1 mit einer vereinbarten Kaufoption ausgeliehen werden - es wäre die nächste Leihstation für Omari. In der Vorsaison hatte Rennes den Innenverteidiger an Olympique Lyon ausgeliehen, dort aber verbuchte er lediglich einen Kurzeinsatz.
Beim HSV ist der potenzielle Neuling für die rechte Position in der Dreierkette eingeplant und würde damit den Weg für Daniel Elfadli in die Mitte freimachen. Der Ex-Magdeburger hatte zu Vorbereitungsbeginn aus Ermangelung an Alternativen halbrechts verteidigen müssen, in den Testspielen jedoch ungewohnte Wackler offenbart. Offensichtlich ist, dass der ursprünglich vor einem Jahr als Sechser geholte 28-Jährige seine Stärken im Zentrum hat. Auch beim FCM hatte er bereits zentral in der Dreierkette verteidigt.
Interesse an Luka Vuskovic
Omari soll, so planen die Bosse, noch im Verlauf der Woche nach Mallorca nachreisen. Das muss jedoch noch nicht das Ende der Hamburger Bemühungen um Innenverteidiger sein. Denn: Auch das Interesse an Luka Vuskovic, den 18-jährigen Bruder des gesperrten Mario Vuskovic ist bei dessen Klub Tottenham Hotspur hinterlegt. Der Kroate war unter anderem beim Aufstiegsspiel im Mai gegen Ulm (6:1) im Volksparkstadion, hat danach mit seinem Bruder und der Mannschaft ausgiebig gefeiert und kein Hehl aus seiner Faszination für den HSV gemacht.
Seit dieser Woche ist der hoch veranlagte Kroate auf dem Markt, weil die Engländer entschieden haben, ihn ein weiteres Mal zu verleihen. Nach Hamburg? Klar ist: Der HSV hat seinen Hut in den Ring geworfen und weckt beim Spieler, der schon seit Jahren immer wieder Gast bei Heimspielen war, Emotionen. Klar ist aber auch: Finanzieren könnte der Aufsteiger Vuskovic nur, wenn Tottenham einen Großteil des Gehalts übernehmen würde.
Sebastian Wolff