Die Personaldecke ist dicker als vor Weihnachten. Aber der Unterschiedsspieler der Vorsaison fehlt weiterhin: Hertha BSC muss auch zum Rückrunden-Start beim SC Paderborn ohne Fabian Reese auskommen.
Geduldsprobe: Herthas Fabian Reese (links, daneben Trainer Cristian Fiel) bleibt im Wartestand. IMAGO/Matthias Koch
2000 Hertha-Fans wollen sich auf den Weg nach Paderborn machen, und wen sie beim weichenstellenden Spiel in der Home Deluxe Arena am Sonntag nicht zu Gesicht bekommen werden, steht bereits fest: Neben den drei Langzeitverletzten Jeremy Dudziak (Hüftgelenk-OP), John Anthony Brooks, Bilal Hussein (beide Sprunggelenkverletzung) und dem gesperrten Marton Dardai (Gelb-Rot in Hannover) fehlt auch Fabian Reese. "Die Entscheidung ist getroffen. Ich werde ihn nicht mitnehmen", sagte Hertha-Coach Cristian Fiel in der Spieltagspressekonferenz am Freitag. "Wir haben ihn dabei (im Training, d. Red.), er kann aber auch noch nicht alles machen. Alles ist noch ein bisschen mit Vorsicht."
Vorsicht ist das Credo bei Reeses zweitem Comeback
So trug Reese etwa in dieser Woche im Training bei Spielformen das Leibchen des neutralen Spielers, um - in Zweikämpfen - noch nicht die letzte Intensitätsstufe zünden zu müssen. Nach seiner im Juli beim Testspiel in Cottbus (2:2) erlittenen schweren Syndesmose- und Sprunggelenkverletzung und der folgenden Operation war der Linksaußen mehr als vier Monate ausgefallen. Ende November hatte er beim 3:1-Auswärtssieg in Magdeburg an seinem 27. Geburtstag sein Comeback gefeiert. Nach insgesamt drei Joker-Einsätzen in Liga und Pokal binnen acht Tagen kam im Dezember erneut das Stop-Signal, weil im operierten Fuß Schmerzen auftraten. Auch mit Blick auf diesen Verlauf will Hertha jetzt maximale Vorsicht walten lassen. Dass der Ex-Kieler im ersten Heimspiel des Jahres 2025 gegen den Hamburger SV in acht Tagen in den Spieltagskader zurückkehrt, ist denkbar, aber nicht garantiert. Die Situation wird täglich neu bewertet.
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16.01.25 - 14:33 Uhr 13:44 Minuten
Dardai gesperrt - Klemens soll starten
Im Gegensatz zu Reese sind mehrere Berliner Profis, die zum Ende der Hinrunde nicht zur Verfügung standen, wieder dabei. "Ich freue mich sehr darüber, dass ich auf der einen oder anderen Position die Qual der Wahl habe", sagte Fiel. "Die meisten sind zurück." Die Entscheidung in Sachen Startelf werde unter den veränderten Vorzeichen "nicht einfach", betonte Fiel, "aber mir ist es so lieber als in der Hinrunde, als ich manchmal die Problematik hatte, dass sich die Mannschaft fast von allein aufgestellt hat".
Die vor Weihnachten fehlenden Kevin Sessa, Marten Winkler und Luca Schuler sind ebenso wieder an Bord wie der beim Hinrunden-Abschluss in Hannover (0:0) mit Oberschenkelproblemen ausgeschiedene Florian Niederlechner. Auch Innenverteidiger Linus Gechter, der das Spanien-Trainingslager ausgelassen und individuell in Berlin trainiert hatte, ist verfügbar. Der U-21-Nationalspieler war am Dienstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und soll mit nach Paderborn fahren. Für die Startelf plant Fiel im Abwehrzentrum in Abwesenheit des gesperrten Marton Dardai allerdings mit Kapitän Toni Leistner und Youngster Pascal Klemens - jenem Tandem, das auch bei der Generalprobe gegen Sandhausen (2:0) vor Wochenfrist begonnen hatte.
Steffen Rohr