Die EU-Kommissionspräsidentin hatte den USA "Null-für-Null-Zölle" auf Industriegüter angeboten. Die EU solle besser mehr US-Energie importieren, antwortet Donald Trump.
Aktualisiert am 8. April 2025, 2:14 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, kj
Im Handelsstreit mit der EU hat US-Präsident Donald Trump deren Vorstoß zu einer Aufhebung aller gegenseitigen Zölle auf Industriegüter zurückgewiesen. Auf die Frage, ob ein entsprechender Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihn ausreichend sei, sagte Trump vor Journalisten: "Nein, ist er nicht." Stattdessen sollten die EU-Staaten deutlich mehr Energie aus den USA importieren, sagte er.
Europäische Staaten müssten eine Menge an Energie erwerben, die dem derzeitigen Handelsdefizit der USA gegenüber der EU entspreche, sagte der US-Präsident. Dieses Defizit würde infolge entsprechender Energieimporte "schnell verschwinden", ergänzte er.
Trump kritisierte erneut die aus seiner Sicht unfaire Handelsbeziehung zwischen den USA und den EU-Staaten. "Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt", sagte Trump: "Sie kaufen unsere Autos nicht (...), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns."
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte zuvor vor dem Hintergrund von Trumps angekündigten Zollerhöhungen gesagt, sie habe dem US-Präsidenten "Null-für-Null-Zölle für Industriegüter angeboten". Die EU sei "immer zu einem guten Geschäft bereit", sagte von der Leyen.
Die EU hofft im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump auf eine Verhandlungslösung. Die EU-Kommission und die Mitgliedsländer bereiten aber auch eine Reihe von Gegenmaßnahmen vor, um auf die US-Zölle zu reagieren. Ab Mitte April sollen nach und nach Gegenzölle in Kraft treten.