Lange galt er als Verkaufskandidat. Das ist nun vom Tisch. Serge Gnabry, dessen Vertrag beim FC Bayern im Sommer 2026 ausläuft, soll bleiben. Er selbst fühlt sich wohl in München - und erklärt warum.

Serge Gnabry picture alliance/dpa
Von der Klub-WM aus Miami, Florida, über den FC Bayern berichtet Georg Holzner
Es ist ein Auf und Ab, das er beim FC Bayern erlebt. In seinen Anfängen beim deutschen Rekordmeister war Serge Gnabry - der 2017 verpflichtet, direkt nach Hoffenheim verliehen wurde und ein Jahr später zurückkehrte - häufiger verletzt. In seiner zweiten Saison spielte er sich fest und in der Champions League, beim Titeltriumph 2019/2020, groß auf. Seither fand der Offensivallrounder nie so richtig konstant zurück auf sein Top-Niveau.
Allerdings lieferte Gnabry Saison für Saison seine Scorerpunkte. 15 waren es 2020/21; 19 in 2021/22; 22/23 waren es 20; insbesondere im Saisonendspurt, als es um die Meisterschaft ging; nur vergangenes Jahr wurde es schwierig, nur fünf direkte Torbeteiligungen standen am Ende zu Buche, mehrere Verletzungen zwangen ihn zum Pausieren, er verpasste 21 Ligaspiele. Immer wieder galt er als Verkaufskandidat. Dies ist für diesen Sommer vom Tisch.
Sportvorstand Max Eberl und Trainer Vincent Kompany sprachen mit ihm über seine Zukunft. Gnabry soll flexibel eingesetzt werden - unter anderem als Back-up für Harry Kane, da die Verpflichtung eines zusätzlichen Stürmers derzeit keine hohe Priorität haben soll. "Wer dann als Back-up für Harry spielt, müsst ihr den Trainer fragen", sagt Gnabry: "Ich habe diese Position über die Jahre oft gespielt, das ist nichts Neues."
Boca Juniors? Gnabry: "Wir müssen dagegenhalten."
"Ich fühle mich wohl bei Bayern", sagt der 29-Jährige: "Es macht super viel Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen, Teil dieser Mannschaft zu sein." Auch eine Verlängerung seines Vertrages scheint für ihn persönlich nicht ausgeschlossen zu sein: "Das sehen wir dann in einem Jahr." Die ersten Gespräche dürfte es diesbezüglich im Spätherbst geben - bis dahin sollten dann auch die Münchner Sportbosse eine Tendenz haben, ob Gnabry weiterhin Teil des FCB sein soll.
Jetzt aber geht es erstmal gegen die Boca Juniors. "Es wird ein geiles Spiel", freut sich der Angreifer. Dass es womöglich etwas ruppiger zugehen könnte, "gehöre zum Fußball dazu", weiß er, schließlich handele es sich um "ein Spiel, das wir nicht so oft haben - wir müssen dagegenhalten". Um den nächsten Dreier einzufahren und das Weiterkommen in die K.-o.-Phase nicht unnötig zu riskieren. "Wir sind hier, um das Turnier zu gewinnen", betont Gnabry: "Das ist keine Spaß-Veranstaltung."