Nebenwirkungen bei Kindern Welche Gefahr im Slush-Eis lauern kann
Bereits 100 bis 200 Milliliter Slush-Eis können bei jüngeren Kindern zu Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit und Durchfall führen, sagen Ernährungsexperten aus Bayern. Schuld sei insbesondere ein Zusatzstoff.
17.07.2025, 11.15 Uhr

Slush-Eis in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen: Viel Chemie, viel Zucker
Foto: A. Krieger / blickwinkel / picture allianceAn Stränden und Urlaubsorten ist es ein Hit: Sogenanntes Slush-Eis ist ein matschiges Eisgemisch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Vor allem Kinder lieben es, denn es ist süß und ziemlich bunt. Doch gerade die Kleinsten sollen das »Matscheis« lieber meiden, rät der Verbraucherservice Bayern, eine Einrichtung des Katholischen Deutschen Frauenbunds. Es sei ein potenzielles Gesundheitsrisiko.
»Neben einem sehr hohen Zuckergehalt und künstlichen Farbstoffen enthält Slush-Eis oft den Zusatzstoff Glycerin, der in höheren Mengen gesundheitsschädlich ist«, sagen die Beraterinnen und Berater des Verbraucherservice. Glycerin verbessere die Konsistenz und Textur von Produkten. »In Slush-Eis sorgt Glycerin für eine geschmeidige Konsistenz, ohne komplett zu gefrieren.« Nur deshalb sei das Eis so matschig, wie bereits sein Name verrät.

Je bunter, desto besser: Hersteller machen das Eis besonders farbenfroh und süß, um Kinder anzusprechen
Foto: Christoph Soeder / dpaEine Höchstmengenbegrenzung für den Zusatzstoff gebe es allerdings nicht. »Zu viel Glycerin kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit und Durchfall führen. Bei jüngeren Kindern können diese Nebenwirkungen bereits nach dem Verzehr von etwa 100 bis 200 Milliliter Slush-Eis auftreten«, heißt es.
Kindern unter fünf Jahren werde vom Konsum deshalb grundsätzlich abgeraten. Zudem griffen Hersteller bei Slush-Eis zu synthetischen Farbstoffen, um ihre Produkte bunt und ansprechend zu gestalten. »Diese stehen teilweise im Verdacht, Allergien auszulösen oder gesundheitliche Probleme zu verursachen«, so der Verbraucherservice, der einige Beispiele nennt: Bei den synthetischen Farbstoffen wie Tartrazin (E102), Allurarot (E129) und Gelborange S (E110) vermute man etwa, dass sie Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen förderten.
Slush-Eis lieber selbst machen
Viele handelsübliche Sorten enthalten laut der Mitteilung neben Glycerin und künstlichen Farbstoffen überdurchschnittlich viel Zucker. Verbraucher sollten daher die Zutatenlisten sorgfältig prüfen und bevorzugt Produkte wählen, die mit natürlichen Inhaltsstoffen und einem reduzierten Zuckergehalt auskämen. »Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann Slush-Eis auch einfach selbst zubereiten – so lässt sich Geschmack mit gesundheitlichem Anspruch ideal verbinden«, heißt es. Dazu braucht man laut dem Rezept des Verbraucherservice nur etwas frisches Obst, Honig, Zitronensaft und Wasser.