Die Geschichte des Buchhandels der (alten) Bundesrepublik beginnt in Leipzig. Mitte April 1945 von den Amerikanern befreit, wussten nur die höchsten Stellen, dass die Stadt wenige Wochen später zur Sowjetischen Besatzungszone kommen würde. Zu den Eingeweihten gehörte Major Douglas Waples, der drei Tage nach Kriegsende in Leipzig erschien, um bedeutende, aber unbelastete Verleger und Großbuchhändler zur Übersiedlung in den Westen, nach Wiesbaden, zu bewegen; auch der Branchenverband, der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, sollte mitsamt dem „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel“ verlagert werden – streng geheim natürlich und alles unter der Maßgabe, lediglich Filialen zu errichten.