Freistoß-Experte Skov lässt lieber Taten als Worte sprechen

vor 5 Stunden 1

Robert Skov freut sich auf den Bundesliga-Start mit Union Berlin. In der neuen Saison will er seiner Mannschaft mit seiner Flexibilität und Stärke bei Standards helfen.

Unions Robert Skov überzeugt auch mit Standards.

Unions Robert Skov überzeugt auch mit Standards. IMAGO/DeFodi Images

Die Bundesliga naht. Deutliches Indiz dafür war die gut besuchte Fragerunde mit Robert Skov beim 1. FC Union Berlin. Ein knappes Dutzend Medienvertreter wollte vom 29 Jahre alten Mittelfeldmann wissen, wie er die Situation vor dem Auftakt in der Bundesliga am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Stadion An der Alten Försterei gegen Pokalsieger VfB Stuttgart sieht. "Ich finde, die Stimmung ist sehr gut. Es war ein schöner Anfang, das Pokalspiel in Gütersloh (5:0 - d. Red.) deutlich zu gewinnen. Das bringt immer etwas Gutes für die Mannschaft und die Kabine", sagte Skov. "Ich finde auch die bisherige Trainingswoche sehr ordentlich. Man spürt viel Energie in der Mannschaft. Wir sind auf einem guten Weg."

Der Däne, der seit Anfang September 2024 für Union spielt, agierte in der Partie beim Regionalligisten FC Gütersloh quasi als Wegweiser. Sein Freistoßtreffer nach 19 Minuten beendete die Torflaute der Vorbereitung. Zuvor hatten die Köpenicker vier Testspiele in Folge mit 0:1 verloren.

Skov hatte die Kugel frech in die Torwartecke abgefeuert. Der Tipp kam von Chefcoach Steffen Baumgart höchstpersönlich. "Ohne den Trainer zu viel zu loben. Aber er hat mir am Tag vor dem Spiel vorgeschlagen, in die Torwart-Ecke zu schießen", berichtete Skov.

Freistöße beschäftigten Skov schon in seiner Jugend, auch als Kind. "Es hat mir immer Spaß gemacht. Nicht alle Trainer waren damit einverstanden, wie ich schieße. Aber ich bin meinen eigenen Weg gegangen", so Skov. Als Vorbild nannte er den Brasilianer Juninho, der auch in seiner Zeit bei Olympique Lyon (2001 bis 2009) viele direkte Freistoßtore verwandelte.

"Ich bin nicht der Lauteste"

Robert Skov lässt lieber Taten als Worte sprechen. Er würde sich auch nicht mit Mitspielern um die Austragung eines Freistoßes streiten. "Ich bin nicht der Typ, der viel auf dem Platz diskutiert. Das hilft niemandem", meinte Skov. "Ich bin nicht der Lauteste. Aber ich finde, dass ich gut in der Kabine ankomme."

Nicht nur mit ruhenden Bällen will der frühere Hoffenheimer (126 Pflichtspiele/12 Tore) das Union-Spiel befruchten. Seine Vielseitigkeit könnte zum Vorteil gereichen. Denn Skov kann sowohl auf der rechten als auch auf der linken Schiene agieren. "Ich mache mir nicht so viele Gedanken. Ich fühle mich wohl auf beiden Seiten. Das ist die Entscheidung des Trainers. Gelernt habe ich es auf der rechten Seite", sagte Skov.

Neue Konkurrenz

Auf der linken Außenbahn gibt es mit Derrick Köhn von Galatasaray Istanbul seit Dienstag neue Konkurrenz. Skov kann damit leben: "Das finde ich total normal. Wir brauchen Spieler, die etwas leisten und performen können. Ich glaube, auch Derrick kann uns helfen."

Skov ist froh, dass er große Teile der Vorbereitung bestreiten konnte, nachdem er sich Mitte Februar beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach eine Fußverletzung zugezogen hatte. Bis Saisonende konnte Skov nicht mehr mitwirken. Dadurch stehen bei ihm für Union auch erst 15 Bundesligaspiele (2 Tore) zu Buche. Nun sollen es wesentlich mehr werden.

Matthias Koch

Gesamten Artikel lesen