Im Pokalspiel am Mittwochabend treffen mit Kölns Said El Mala und Bayerns Lennart Karl zwei der spannendsten deutschen Talente aufeinander. FC-Trainer Lukas Kwasniok sprach vor der Partie über die Profile der beiden Offensivspieler.

Said El Mala und Lennart Karl picture alliance, imago images
Erst vor wenigen Tagen zeichnete der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mal wieder seine besten Talente aus. Jeweils mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber bedacht: Kölns Flügelflitzer Said El Mala (Jahrgang 2006) und Bayerns Mittelfeldspieler Lennart Karl (Jahrgang 2008). Am Mittwochabend treffen die beiden hochbegabten Youngster in der zweiten Runde des DFB-Pokals aufeinander - und sind trotz des jeweiligen Hypes um ihre Person doch ganz unterschiedliche Spielertypen.
El Mala am Flügel, Karl eher überall
Das gilt allein schon für die Statur: Der 19 Jahre alte El Mala ist 1,83 Meter groß gewachsen, Karl mit 1,69 Metern ganze 14 Zentimeter kleiner. Trotzdem: "Beide sind ganz gute Dribbler", beschreibt Kölns Trainer Lukas Kwasniok die hervorstechende Qualität des vielversprechenden Duos. Was bei El Mala in bislang 322 Einsatzminuten in der Bundesliga schon zu drei Toren und einer Vorlage führe. Der erst 17 Jahre alte Karl kommt dabei auf 141 Minuten, einen Treffer und eine Vorarbeit.
Gefördert werden in ihren Klubs beide Talente, ihre Profile sind dagegen unterschiedlich. "Tatsächlich glaube ich, dass Karl eher ein kombinatives Element in seinem Spiel hat und eher ein Rotationsspieler ist, der unterschiedliche Positionen bekleiden kann", beschreibt Kwasniok, der sich in der Gegnervorbereitung auch ausgiebig mit dem Senkrechtstarter auseinandergesetzt haben dürfte. Sein eigener Shootingstar El Mala sei dagegen eher jemand, "der komplett am Flügel agiert. Er hat das Eins-gegen-eins-Dribbling und ist nicht dieser kombinative Spieler, der mal im Halbraum sich den Ball abholt".
El Mala, schildert Kwasniok, "braucht diese Fläche und ist mehr ein Spezialist, während Karl ein Freigeist ist in den Zwischenräumen und von dort aus seine Aktionen kreieren kann". Das spiegeln auch die Einsatzgebiete: El Mala ist eher auf die Position des Linksaußen beziehungsweise der linken Spitze festgelegt, Karl agierte bereits rechts, aber auch schon als Zehner.
Auch Bayern-Trainer Vincent Kompany sieht die Qualität des Gegenspielers: "Er hat diese erste Beschleunigung und nochmal eine zweite in dieser Aktion, das überrascht viele Verteidiger. Da kann er aus dieser Hochgeschwindigkeitsaktion zum Schuss kommen, das macht er gut."
In seiner Bewertung der beiden Talente ist Kölns Kwasniok dabei nicht weniger optimistisch als der Rest Fußballdeutschlands: "Ich gehe davon aus, dass beiden eine gute Laufbahn bevorsteht."
El Mala darf wieder starten
Ohne Defizite sind allerdings beide Spieler nicht. Kwasniok spricht naturgemäß lieber über seinen Jungprofi, den er zuletzt beim 0:1 in Dortmund trotz einer vergebenen Großchance als Unruheherd im positiven Sinn ausgemacht hat. El Mala habe "mannschaftsdienlich gegen den Ball" gearbeitet, mit dem Ball gebe es schon noch Potenzial für weitere Verbesserung. "Wann gehe ich in die Finalisierung? Und wann warte ich, bis meine Mitspieler da sind, damit wir nicht nach einem Ballverlust sofort in einen Konter laufen?", fragt Kwasniok rhetorisch. Die Entscheidungsfindung ist noch ausbaufähig, aber wen wundert das bei einem Aufsteiger in seiner ersten Bundesligasaison?
"Das sind die Elemente, an denen er gewillt ist zu arbeiten", betont der Coach, der El Mala eine Startelfgarantie für das Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister ausstellte. Karl dagegen ist eher ein Kandidat als Joker. Beide Top-Talente könnten dann womöglich auf dem Platz aufeinandertreffen. Und das vermutlich nicht zum letzten Mal. "Diese jungen Spieler", findet Kompany, "können noch viel besser werden, das ist das Schöne für Köln und Bayern."
Jim Decker

vor 12 Stunden
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