Frank Mill, Mitglied der Weltmeister-Mannschaft von 1990, ist in der Nacht zum Dienstag an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben.

Verstarb mit 67 Jahren: Frank Mill. IMAGO/Sportfoto Rudel
Frank Mill hatte den Infarkt bereits Ende Mai kurz nach der Landung auf dem Flughafen Malpensa in Mailand im Taxi erlitten, war daraufhin in eine Klinik eingeliefert und in ein künstliches Koma versetzt worden. Nachdem sich sein Zustand stabilisiert hatte, erfolgte die Verlegung in ein Essener Krankenhaus, wo er seither behandelt wurde.
Karrierestart in Essen
Mill startete seine Profikarriere bei Rot-Weiss Essen, wo er bereits als Jugendlicher große Erfolge feierte und sich zum Torjäger entwickelte - 1980/81 gelangen ihm in der 2. Liga 41 Tore. Später initiierte Jupp Heynckes den Wechsel zu Borussia Mönchengladbach, ehe er anschließend acht Jahre lang die Offensive von Borussia Dortmund prägte. Zum Ende seiner Karriere ging er noch von 1994 bis 1996 zwei Jahre für Fortuna Düsseldorf auf Torejagd. Insgesamt absolvierte Mill, der mit seiner Schlitzohrigkeit seine Gegenspieler oft zur Verzweiflung brachte, 387 Bundesligaspiele und erzielte dabei 123 Tore. In der 2. Liga gelangen ihm in 157 Partien 88 Treffer.
Bronze bei Olympia, Weltmeister in Italien
Mit der deutschen Olympia-Auswahl holte der quirlige Stürmer 1988 in Seoul die Bronzemedaille, 1989 gewann er mit Dortmund den DFB-Pokal. 1990 in Italien gehörte der 17-malige A-Nationalspieler dem Weltmeisterteam an, das nun nach dem 2024 verstorbenen Andreas Brehme sein zweites Mitglied verlor.
Mill lebte abwechselnd in seiner Geburtsstadt Essen und auf Sizilien und betrieb eine Fußballschule, spielte im vergangenen Jahr noch in der Dortmunder Legendenmannschaft mit Roman Weidenfeller, David Odonkor oder Patrick Owomoyela. Legendär ist im Trikot des BVB sein berühmter Fehlschuss, der ihm einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte.
jch