Feridun Zaimoglu: Das ist hier doch nicht Nordkorea
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Wie Feridun Zaimoglu um seinen Vater trauert, und warum die postmigrantische Literatur Käse ist. Ein Besuch in Kiel
Aus der
ZEIT Nr. 51/2025
Aktualisiert am 9. Dezember 2025, 21:04 Uhr
Artikelzusammenfassung
Feridun Zaimoglu, der gefeierte Schriftsteller, reflektiert in seinem neuesten Roman "Sohn ohne Vater" über den Verlust seines Vaters und eine emotionale Reise in die Türkei. Der Roman verwebt Realität und Halluzinationen auf eindrucksvolle Weise. Zaimoglu schildert die Trauer um seinen Vater und die Reise in einem gemieteten Wohnmobil in die Türkei, die auch eine Reise in die eigene Vergangenheit ist. Dabei thematisiert er die postmigrantische Literatur und kritisiert die Fixierung auf ethnische Identität. Sein neues Projekt "Poem Noir" auf Instagram zeigt eine weitere facettenreiche Seite des vielseitigen Autors.
Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.
Kiel, das ist die nördlichste Großstadt des Landes und, jede Wette, auch die mit dem fiesesten Dauerregen. Pitschnass klingelte ich an einem späten Oktobertag an einem Altbau in der Lutherstraße, hier wohnt seit Jahrzehnten Feridun Zaimoglu, und der kann so langsam wohl als Sohn dieser Stadt gelten, auch wenn er 1964 noch in der Türkei geboren und in München aufgewachsen ist. Über Luther übrigens und dessen Ringen um die Wörter und den Glauben hat er sogar einen Roman geschrieben, außerdem einen über Adolf Hitler, das war ein literarischer Tauchgang auf den Grund der deutschen Finsternis. Feridun Zaimoglu, der mit Literaturpreisen völlig zu Recht überhäufte Romancier, Lyriker und Dramatiker.