Vor einer Woche verzichtete Trainer Dieter Hecking aus freien Stücken auf seinen Top-Torjäger. In Bremen könnte Myron Boadu am Samstag eine wichtige Rolle zukommen.

Stand zuletzt nicht im Bochumer Kader: Myron Boadu. IMAGO/Eibner
Umbesetzungen auf zwei Schlüsselpositionen sind für Bochums Trainer Dieter Hecking unausweichlich, weil Abwehrchef Ivan Ordets und Mittelfeld-Stratege Matus Bero in Bremen wegen Gelb-Sperre nicht zur Verfügung stehen. Jakov Medic könnte in der Abwehrkette anstelle von Ordets übernehmen; für das Mittelfeld bieten sich mehrere Optionen.
Denkbar wäre, dass Hecking in Bremen den zuletzt als Joker überzeugenden Mats Pannewig in die Startelf beordert, der beim 1:2 gegen Augsburg das Offensivspiel mächtig belebte. Eine defensivere Lösung wäre Erhan Masovic, aber auch Super-Oldie Anthony Losilla, schon wochenlang außen vor, könnte sein Comeback in der ersten Besetzung erleben.
Nicht viele Optionen bietet der schmal besetzte Bochumer Kader, aber durchaus einige bemerkenswerte Alternativen. Das gilt erst recht für die Offensive, zumal Top-Torjäger Myron Boadu zuletzt ja außen vor blieb, nachdem Hecking ihn aus disziplinarischen Gründen gestrichen hatte.
Boadu hatte sich darüber beklagt, dass er im Trainingsspiel nicht zur A-Elf gehörte. Das ließ sich Hecking zurecht nicht bieten, ebenso wie die oft mangelhafte Körpersprache des Niederländers. Von dessen Qualitäten sind sie in Bochum nach wie vor grundsätzlich überzeugt: In bisher 14 Einsätzen kommt der von AS Monaco ausgeliehene Angreifer auf satte sieben Treffer.
Myron ist natürlich ein Kandidat für die Startelf.
Über ähnlichen Torinstinkt wie Boadu verfügt kein anderer im Bochumer Kader, deshalb könnte am Samstag ein spektakulärer Schachzug anstehen. Erst verbannt, dann für die Startelf nominiert - nicht ausgeschlossen, dass Hecking seinen Stürmer mit einem Steilpass auf die Reise schickt.
Für dessen Nominierung spricht auch, dass Georgios Masouras nach seinem spektakulären Auftritt im Revierderby mit seinem Doppelpack beim 2:0 gegen Dortmund seinen Job zwar mit großem Fleiß verrichtet, aber nur noch ganz selten torgefährlich wurde.
"Wir haben genügend Optionen in der Offensive, auch Myron ist natürlich ein Kandidat für die Startelf. Er hat verstanden, worum es geht", urteilt Hecking. Und: "Er hat das Herz am rechten Fleck, steht sich nur manchmal selbst im Weg."

Belastung im Fußball: Wann ist die Grenze erreicht? (mit Kagan Yildirim)
Immer mehr Spiele, immer weniger Pausen: Die Belastung im Profifußball steigt stetig - ob Bundesliga, Pokal oder internationale Wettbewerbe. Wie können sich Spieler auf dieses Pensum vorbereiten? Was bedeutet das für Regeneration, Training und Karriereplanung? Wir sprechen ausführlich darüber mit High-Performance-Coach Kagan Yildirim.
15.04.25 - 13:01 Uhr 19:25 Minuten
Nach dem spektakulären 3:2 bei Rekordmeister Bayern München fuhr der VfL Bochum zuletzt vier Niederlagen in Serie ein. Umso wichtiger, womöglich im Weserstadion mal wieder Zählbares zu holen. Nicht nur wegen der starken Leistung zuletzt gegen Augsburg zeigt sich Hecking optimistisch: "Wir haben schon gegen besser platzierte Mannschaften gezeigt, dass wir dran sind."
Bemerkenswert allerdings, dass der Tabellen-17. aus Bochum in einer speziellen Bilanz klar abgeschlagenes Schlusslicht der Bundesliga ist. In einer Tabelle der zweiten Halbzeit wäre der VfL abgeschlagen mit nur 20 Punkten Letzter hinter Heidenheim (28).
Da kann der nächste Gegner Werder Bremen mit ganz anderen Qualitäten aufwarten. Werder nämlich läge in einer Tabelle der zweiten Halbzeit äußerst achtbar auf Platz zwei hinter den Bayern.
Oliver Bitter