Lautaro Martinez bewies gegen Barcelona eindrucksvoll, warum Inter so sehr um seinen Einsatz gezittert hatte. Danach blickte er emotional ein paar Tage zurück - und zwei Jahre.

Große Gefühle nach dem Halbfinale gegen Barcelona: Lautaro Martinez. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto
Wie schon im Hinspiel enttäuschte Mehdi Taremi auch am Dienstagabend gegen den FC Barcelona keineswegs. Der im Inter-Mailand-Trikot bislang noch so glücklose Angreifer bereitete nicht zuletzt Davide Frattesis 4:3-Siegtor in der Verlängerung mit Übersicht vor. Und trotzdem war Trainer Simone Inzaghi heilfroh, dass er erneut nicht Taremi, sondern Lautaro Martinez in die Startelf beordern konnte.
Seit dem 3:3 in Barcelona hatten Inzaghi und das ganze Inter-Umfeld gebangt, ob der 27-jährige Argentinier rechtzeitig fit werden würde. Der kongeniale Sturmpartner von Marcus Thuram und Toptorjäger Inters in der Champions League hatte sich im Hinspiel am Oberschenkel verletzt und deswegen zur Pause ausgewechselt werden müssen. Am Dienstag aber spielte er - und wie.
71 Minuten hielt Lautaro Martinez durch, erzielte dabei unter anderem das 1:0, war bei der Entstehung des Elfmeters zum 2:0 entscheidend und auch sonst von Barca kaum zu bremsen (kicker-Note 1,5). Wie das Drama endete, erlebte er mitfiebernd an der Seitenlinie; danach wurde er emotional.
"Ich habe meiner Familie versprochen, dass ich heute auf dem Platz stehen werde"
"In den ersten zwei Tagen saß ich nur zuhause und habe geweint", blickte Lautaro Martinez bei Sky Sport Italia zurück, während er Tränen zurückzuhalten schien. Doch die medizinische Abteilung habe großartige Arbeit geleistet, "auch wenn ich nicht hundertprozentig fit war". Sich erst mal vollständig zu erholen war offenbar keine Option: "Ich habe meiner Familie versprochen, dass ich heute auf dem Platz stehen werde."
Jetzt darf Lautaro Martinez zum zweiten Mal nach 2023 mit Inter ein Champions-League-Finale bestreiten. "Daran haben wir gedacht, seit wir das letzte verloren haben", betonte der Weltmeister, der damals beim knappen 0:1 gegen Manchester City einen schweren Stand gehabt hatte (kicker-Note 4,5). Inzwischen indes hat sich einiges geändert: "Inter steigert das Niveau seit vier oder fünf Jahren, jedes einzelne Jahr. Diese Mannschaft gibt niemals auf."
jpe