Die fahrerlosen Taxis von Tesla sind im Einsatz, zunächst allerdings nur in einem kleinen halböffentlichen Versuch. Der von Firmenchef Elon Musk seit Langem angekündigte Robotaxidienst hat zudem einen Aufpasser auf dem Beifahrersitz dabei.
In der Stadt Austin im US-Bundesstaat Texas können Nutzer seit Sonntag per App Fahrten in einigen Wagen ohne einen Menschen am Steuer buchen. Laut Musk kosten die Fahrten zunächst eine Pauschalgebühr von 4,20 Dollar. Den Zugang dazu gibt es jedoch nur auf Einladung von Tesla. Der Elektroauto-Hersteller suchte dafür zunächst vor allem dem Unternehmen freundlich gesinnte Online-Influencer aus, die am Sonntag mehrere Videos von ihren Fahrerlebnissen auf sozialen Netzwerken teilten.
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Zugleich beobachteten auch Tesla-Kritiker wie Edward Niedermeyer den Start. Ein Fahrzeug mit »Robotaxi«-Aufschrift habe zweimal mitten auf der Straße angehalten, wenn Polizeifahrzeuge in der Nähe waren, berichtete Niedermeyer.
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Das Angebot ist zunächst auf einen überschaubaren Teil im Süden von Austin begrenzt. Musk hatte zuvor bereits angekündigt, dass zum Start nur 10 bis 20 Fahrzeuge des konventionellen Typs Model Y verfügbar sein würden. Zugleich behauptet er, dass die meisten neuen Tesla-Autos bereits alle nötige Technik an Bord hätten, um autonom unterwegs zu sein. Seit 2015 vermarktet die Firma Fahrassistenzsysteme unter den vielversprechenden Namen »Autopilot« und »FSD« (Full Self-Driving), auch wenn die Verantwortung fürs Auto bei den Fahrern bleibt. Grundlegend unterscheiden sich die jetzt für den Robotaxidienst eingesetzten Fahrzeuge nicht von denen, die an Privatkunden verkauft werden. Daher spricht Musk von Millionen selbstfahrenden Teslas auf den Straßen.
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Doch Experten und Rivalen haben Zweifel daran, wie zuverlässig Teslas autonom fahren können, da Musk nur auf Kameras setzen will und auf teurere Lidar- oder Radarsensoren verzichtet, die die Umgebung erkennen. Damit hebt sich Tesla von Wettbewerbern ab, die sich für den fahrerlosen Betrieb mehrfach absichern, um Unfälle möglichst komplett auszuschließen. Trotz der höheren Kosten haben einige Firmen schon seit Jahren Robotaxis auf die Straßen gebracht. Der aktuell mit Abstand führende Anbieter Waymo macht inzwischen mit über 1500 Autos mehr als 250.000 Fahrten pro Woche mit Passagieren ohne einen Menschen am Steuer, weitgehend ohne Zwischenfälle. Seit März können Nutzer des Mitfahrdienstes Uber auch in Austin Waymo-Fahrzeuge buchen.
Texas will autonomes Fahren regulieren
Kurz vor dem Start des Tesla-Dienstes hat die Regierung von Texas Vorschriften für autonome Fahrzeuge erlassen. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott unterzeichnete am vergangenen Freitag ein Gesetz, das eine staatliche Genehmigung für den Betrieb selbstfahrender Fahrzeuge verlangt. Das Gesetz tritt zwar erst am 1. September in Kraft. Es signalisiert aber, dass ein vorsichtiges Vorgehen der Betreiber gewünscht wird. Das Gesetz weicht die bisherige unternehmensfreundliche Haltung des Staates auf. Ein Gesetz aus dem Jahr 2017 hatte es Städten ausdrücklich verboten, selbstfahrende Autos zu regulieren.
Betreiber von autonomen Fahrzeugen müssen nun eine Genehmigung einholen, bevor sie ohne menschlichen Fahrer auf öffentlichen Straßen fahren dürfen. Das Gesetz gibt den Behörden auch die Befugnis, Genehmigungen zu widerrufen, wenn sie der Meinung sind, dass ein fahrerloses Fahrzeug die Öffentlichkeit gefährdet.
Ab 2026 sollen Wagen ohne Lenkrad produziert werden
Darüber hinaus verlangt es von den Unternehmen, Informationen darüber bereitzustellen, wie Polizei und Rettungskräfte in Notsituationen mit dem fahrerlosen Fahrzeug umgehen können. Die Anforderungen des Gesetzes sind allerdings nicht schwer zu erfüllen. Die Einhaltung ist auch einfacher als in einigen anderen Bundesstaaten wie etwa Kalifornien, wo eine umfassende Übermittlung von Fahrzeugtestdaten unter staatlicher Aufsicht erforderlich ist. Elon Musk, der sich oft mit kalifornischen Behörden anlegte, verlegte 2021 die Tesla-Zentrale und 2024 auch den rechtlichen Hauptsitz der im Silicon Valley gegründeten Firma nach Texas.
Tesla hat die Produktion eines speziellen Robotaxi-Fahrzeugs ohne Lenkrad und Pedale unter dem Namen Cybercab ab dem kommenden Jahr angekündigt. Vielen der Tesla-Robotaxis in Austin folgt ein Begleitfahrzeug – und sie können auch aus einer Betriebszentrale ferngesteuert werden.