Elektromobilität: geplante Steuervorteile kommen vor der Wahl nicht

vor 20 Stunden 1

Zwei Drittel aller Neuwagen gehen auf gewerbliche Zulassungen zurück, bei einigen Modellen ist die Quote sogar noch deutlich höher. Wer also auf politischer Ebene der Autoindustrie unter die Arme greifen möchte, wird sich in der Regel also zuerst eine Lenkungswirkung überlegen, diesen Absatzmarkt zu unterstützen. Die vor ihrem regulären Ende gescheiterte Bundesregierung wollte gewerbliche Elektroautos fördern. Doch daraus wird nichts mehr. In Bundesrat und Bundestag fand sich für die geplanten Vorhaben keine Mehrheit.

Konkret geplant waren zwei Schritte. Zum einen sollte die sogenannte 0,25-Prozent-Regelung bis zu einem Bruttolistenpreis von 95.000 Euro gelten. Bislang sind es 70.000 Euro. Kostet der Dienstwagen nicht mehr, muss der Arbeitnehmer für die private Nutzung des Autos statt einem Prozent nur 0,25 Prozent des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern. Bei einem Modell für 60.000 Euro bedeutet das, dass statt 600 nur 150 Euro zusätzlich versteuert werden müssen. Die Anhebung der Grenze von 70.000 auf 95.000 Euro sollte rückwirkend ab Juli 2024 gelten.

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Auch das zweite Vorhaben kommt vor der Wahl nicht mehr. Dabei ging es um die Einführung einer Sonderabschreibung. Mit der sollten Unternehmen über einen Zeitraum von sechs Jahren elektrische Firmenwagen von der Steuer abschreiben können. Das sollte befristet für Anschaffungen zwischen Juli 2024 und Dezember 2028 gelten.

Im kurzen Bundestagswahlkampf 2025 wird unter anderem darum debattiert, wie der Wirtschaft zu helfen sei. Dabei haben die Parteien auch die Autoindustrie im Blick. Es ist also damit zu rechnen, dass es nach der Wahl in irgendeiner Form ein neues oder schon bekanntes Instrument der staatlichen Lenkungswirkung geben wird. Die CSU plädiert beispielsweise für ein Wiederaufleben der Kaufprämie, die bei 3600 Euro liegen soll. Die bayrische SPD fordert Milliarden als Anreiz zur E-Mobilität. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich für eine europäische Lösung bei einer E-Auto-Kaufprämie aus. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schlug vor, mit Ladestromguthaben und Steueranreizen den Kauf von Elektroautos anzukurbeln. Sahra Wagenknecht will den Kauf von sparsamen Verbrennern finanziell unterstützen.

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(mfz)

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