Der Rapper Eko Fresh setzt sich in seinem neuen Song »Friedrich« kritisch mit der »Stadtbild«-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auseinander. Darin singt er: »Lieber Friedrich, du hast echt bezaubernde Töchter. Wir auch – aber unsere hausen in Löchern. Junkies im Flur, Hochhaus mit Verbrechern, aber nicht, dass du denkst, dass wir Ausländer meckern.«
Sein Hauptkritikpunkt sind die schlechteren Ausgangsbedingungen und Lebensverhältnisse von Zuwanderern. »Nee, wir sind brav, wir sind deine Putzkräfte, unsere Mamas feuert man für ein paar Schmutzreste«, heißt es. Die Diskriminierung von Menschen aus Einwandererfamilien fasst der 42-Jährige in dem Song so zusammen: »Wir werden in der zweiten Reihe geparkt.«
Wie nun im Musikvideo zu »Friedrich« stand Eko Fresh dieses Jahr schon mal auf der Keupstraße, auch mit musikalisch-politischer Botschaft: In der ARD-Dokureihe »My Song, Our History« sprach er über den Song »Es brennt!«, in dem er zusammen mit der Kölner Band Brings den NSU-Anschlag, die Ermittlungen und die Folgen für das migrantische Umfeld der Keupstraße verarbeitet hatte. Eko Fresh sagt in der Doku, er sei »wie das Maskottchen in Mülheim«, vor allem für migrantische Menschen.
Die Familie von Eko Fresh, mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora, stammt aus der Türkei. Seine Mutter hat kurdische Wurzeln, sein Vater kam 1980 als politischer Flüchtling nach Deutschland. Der Rapper, der vor 22 Jahren mit dem Song »König von Deutschland« seinen ersten Chart-Hit hatte, macht regelmäßig auf politische und gesellschaftliche Anliegen aufmerksam.
Demonstrationen nach Aussagen von Merz zum »Stadtbild«
Kanzler Merz hatte unter anderem gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik. »Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.«
Vergangenen Montag war er bei seiner Haltung geblieben und hatte nachgelegt: »Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.« Am Mittwoch konkretisierte er, Probleme würden diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten. Gegen die Äußerungen gab es Demonstrationen in mehreren Städten, die auch dieses Wochenende weitergehen.

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