Der Bremer SV hat noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und Ismail H'Maidat verpflichtet. Der ehemalige marokkanische Nationalspieler bringt eine spannende Vita sowie reichlich internationale Erfahrung mit an den Panzenberg.

Hier im Trikot von Como 1907, jetzt für den Bremer SV am Ball: Ismail H'Maidat IMAGO/Sports Press Photo
"Er ist ein Spieler, der ein Spiel mit einer einzigen Aktion komplett drehen kann", schwärmt Ralf Voigt, Trainer und Sportlicher Leiter des Bremer SV, von Ismail H'Maidat. Der 30-Jährige wurde am Donnerstagvormittag als Neuzugang am Panzenberg vorgestellt. Dass Voigts Vorschusslorbeeren keine bloßen Höflichkeitsfloskeln sind, zeigt ein Blick in die Vita des Neuzugangs.
H'Maidat wurde im niederländischen Enschede als Sohn marokkanischer Eltern geboren. Nach mehreren Stationen in seiner Heimat galt er früh als vielversprechendes Talent und wechselte zunächst nach England zu Crystal Palace, bevor er zum belgischen Topklub RSC Anderlecht weiterzog. Seinen endgültigen Durchbruch sollte er jedoch in Italien schaffen: Nach 41 Einsätzen in der Serie B für Brescia Calcio sicherte sich der AS Rom seine Dienste - für eine Ablösesumme von 3,15 Millionen Euro.
Länderspieldebüt für Marokko
Doch anstatt als Sprungbrett für eine internationale Profikarriere zu dienen, erwies sich der Wechsel zur AS Rom als Sackgasse. Der Versuch, dieser zu entkommen, führte zu zahlreichen Leihstationen. Im Sommer 2019 stand das einstige Millionentalent nach bewegten Monaten schließlich ohne Verein da - obwohl H'Maidat 2016 im Alter von nur 21 Jahren sogar sein Debüt für die A-Nationalmannschaft Marokkos gefeiert hatte.
Seine Karriere setzte H'Maidat anschließend beim damaligen Drittligisten Como 1907 fort - jenem Klub, der inzwischen von Cesc Fàbregas in der Serie A trainiert wird. Ende 2024 zog es ihn weiter nach Dubai - und nun also zum Bremer SV.
Natürlich habe ich eine hohe Erwartungshaltung an ihn.
"Er bringt enorme Qualität ins Zentrum und macht uns dort noch variabler und stärker", freut sich Voigt auf den hochveranlagten Mittelfeldspieler und erklärt weiter: "Natürlich habe ich eine hohe Erwartungshaltung an ihn, aber ich werde ihn nicht mit der alleinigen Verantwortung belasten. Er muss sich erst einmal in die Mannschaft einfügen, mit ihr wachsen und Teil des Ganzen werden. Wenn das gelingt, und daran glaube ich, haben wir einen richtig starken Spieler dazubekommen."
Auch H'Maidat kann es kaum erwarten, endlich loszulegen: "Ich bin hungrig, fokussiert und bereit, alles für das Team zu geben. Schon im ersten Gespräch mit dem Trainer habe ich mich sofort willkommen gefühlt. Ich wusste, dass ich hier richtig bin."
Ob H'Maidat bereits am Wochenende sein Debüt gibt, bleibt abzuwarten. Der Bremer SV steht nach den ersten beiden Spielen der neuen Saison mit drei Punkten da. Am Samstag geht es gegen den bislang schwach gestarteten Titelfavoriten Kickers Emden.
luk