Donaueschinger Musiktage 2025: Ist die klare Position auf der Konzertbühne schon wieder out?

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Wenn die Stimme ein eher abstrakter Begriff ist: Bei den Donaueschinger Musiktagen scheint es, als zöge sich die zeitgenössische Musik in Selbstreferenzialität zurück.

21. Oktober 2025, 14:52 Uhr

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Tabea Zimmermann bei den Donaueschinger Musiktagen 2025 © Ralf Brunner/​ SWR

Der dichte Nebel über Donaueschingen scheint ein Weltgefühl einzufangen am vergangenen Wochenende, und die kleine Stadt beweist einmal mehr ihr theatralisches Talent. Wo die Donau entspringt, quillt seit über 100 Jahren auch die musikalische Avantgarde, und gerade 2025 drängt sich die Frage auf: Was macht die Kunst in einer so instabilen, bedrohlichen Gegenwart? 

Lydia Rilling, die Leiterin der Musiktage, hat mit Voices unbound ein ultimativ politisches Motto für das Festival ausgegeben und gleichzeitig auch ein maximal offenes: Wer erhebt seine Stimme, wer nicht, wer wird gehört, wer nicht? Nach dem vergangenen Jahr schien die künstlerische Stoßrichtung der zeitgenössischen Musik weitgehend klar zu sein: Da sprudelte queere Freude, mahnte feministische Kritik und half eine KI bei der Würdigung antirassistischer Utopien. Eine wohltuend extrovertierte, direkte Kunst präsentierte sich da mit einem klaren Programm. Kunst wie eine Nebelschlussleuchte.

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