»Russland nimmt Tests vor, China nimmt Tests vor, aber sie sprechen nicht darüber«, sagte Trump in dem am Sonntag (Ortszeit) ausgestrahlten Interview mit dem US-Sender. »Man weiß nicht unbedingt, wo sie testen. Sie testen weit unter der Erde, wo die Menschen nicht genau wissen, was bei den Tests vor sich geht«, fügte Trump hinzu.
Auch in Nordkorea und Pakistan würden Tests vorgenommen. »Ich möchte nicht das einzige Land sein, das keine Tests durchführt«, betonte der US-Präsident (was Trump mit seinem Säbelrasseln bezweckt, lesen Sie hier .)
Trump hatte am Mittwoch die Wiederaufnahme von Atomwaffentests angekündigt und damit international Sorge und Verwirrung ausgelöst. Experten rätseln darüber, ob der Präsident womöglich Tests zum Abschuss von Waffensystemen meint, die mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden können, also etwa ballistische Raketen.
In dem CBS-Interview antwortete der US-Präsident auf die Frage, ob erstmals seit 1992 wieder eine Atomwaffe in den USA zur Explosion gebracht werden soll: »Ich sage, dass wir Atomwaffen testen werden, so wie es andere Länder auch tun, ja.«
US-Energieminister Chris Wright hatte zuvor erklärt, es seien lediglich »Systemtests« geplant. »Es handelt sich nicht um nukleare Explosionen«, sagte Wright am Sonntag dem Sender Fox News. Es würden alle Teile einer Atomwaffe getestet, ohne jedoch einen nuklearen Sprengsatz zu zünden.
Wright erklärte, die USA könnten auf Daten aus Nuklearexplosionen bei Tests in den Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahren zurückgreifen. »Mit unserer Wissenschaft und unserer Rechenleistung können wir unglaublich genau simulieren, was bei einer nuklearen Explosion passieren wird«, erklärte Wright. »Jetzt simulieren wir die Bedingungen, die zu einer solchen Explosion geführt haben, und wie sich eine Änderung der Bombenkonstruktionen auswirkt.«
Ansage zu Tests auch als Signal an China
Trump hatte unmittelbar vor einem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping in Südkorea erklärt, er habe das US-Militär angewiesen, die Erprobung von Atomwaffen nach 33-jähriger Unterbrechung wieder aufzunehmen. Dies war als Botschaft an die mit den USA rivalisierenden Atommächte China und Russland angesehen worden. Am Freitag hatte Trump seine Ankündigung bekräftigt. Er war jedoch der Frage ausgewichen, ob dies auch unterirdische Atomtests umfassen würde, wie sie während des Kalten Krieges üblich waren.
Der letzte US-Waffentest mit nuklearen Sprengköpfen erfolgte im Jahr 1992 im US-Bundesstaat Nevada, woraufhin der damalige US-Präsident George H. W. Bush ein Moratorium verhängte, das alle US-Regierungen seither übernommen hatten.

vor 8 Stunden
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