Der Louvre habe mehr auf öffentlichkeitswirksame Aktionen als auf Sicherheit gesetzt, wirft Frankreichs Rechnungshof dem Museum vor. Der Diebstahl sei ein Alarmsignal.
Aktualisiert am 6. November 2025, 12:17 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, akm
Der Pariser Louvre sollte nach Meinung des französischen Rechnungshofs seine Mittel effizienter nutzen und mehr Geld für die Sicherheit und die Renovierung des Museums bereitstellen. Das Museum habe in den vergangenen Jahren eher auf öffentlichkeitswirksame Aktionen gesetzt, als in die Sicherheit zu investieren, heißt es in einem Bericht, der bereits vor dem Diebstahl erstellt wurde. Technische Installationen etwa zur Sicherheit sowie die Erhaltung und Renovierung der Gebäude wären dahinter zurückgetreten.
"Der Diebstahl der Kronjuwelen ist ein starkes Alarmsignal für die viel zu langsame Renovierung der Sicherheitseinrichtungen des Museums", sagte der Präsident des Rechnungshofs, Pierre Moscovici. Die Investitionen in den Schutz der Kunstwerke seien jedoch unerlässlich, um den dauerhaften Betrieb des Museums sicherzustellen.
Rechnungshof fordert Streichung von Regelung
Bei dem Einbruch am 19. Oktober hatten vier Täter Schmuck und Juwelen im Wert von rund 88 Millionen Euro erbeutet. Nach der Festnahme mehrerer Tatverdächtiger laufen Ermittlungsverfahren gegen drei mutmaßlich an dem Einbruch beteiligte Männer sowie gegen eine Frau wegen Beihilfe. Von der Beute fehlt weiter jede Spur. Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati räumte ein, dass das Einbruchsrisiko in dem Museum chronisch unterschätzt worden sei.
Noch in diesem Jahr soll der Einbruchsschutz des Louvre mit ersten Sicherheitsvorkehrungen gestärkt werden. Um mehr Mittel in Sicherheit und Renovierung zu stecken, empfahl der Rechnungshof dem Museum, eine Regelung zu streichen, der zufolge 20 Prozent der Einnahmen aus Eintrittskarten für den Erwerb von Werken verwendet werden sollen.
Zwischen 2018 und 2024 habe das Museum 2.754 Werke angekauft und dafür mehr als 100 Millionen seiner Mittel aufgewendet. Nicht einmal jedes vierte dieser Werke sei überhaupt ausgestellt worden. Im gleichen Zeitraum seien 27 Millionen Euro für Instandhaltung und 60 Millionen für Restaurierung gezahlt worden.

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