Die Zukunft der Männer: Hat der „moderne Mann“ ausgedient?

„Legt die eine Hand in den Bereich eurer Hoden“, sagt Valentin. Der Mann mit dem feinen fränkischen Akzent trägt Yogaklamotten, seine trainierten Muskeln sind unter dem engen Top gut sichtbar. „Und die andere Hand auf das Herz. Diese beiden Energiequellen wollen wir verbinden in unserer Meditation: Power und Einfühlung.“ Alle schließen die Augen. Niemand lacht. Für ein paar Minuten ist es still im Raum. Valentin bietet „Männerarbeit“ an, viele reden lieber von „Men’s Work“, weil dieser Trend gerade aus L. A. kommt. Solche Treffen sind eigentlich gruppentherapeutische Gesprächsrunden für Männer. Allein in Berlin gibt es ein halbes Dutzend davon. Die Regeln: Man lässt andere ausreden, gibt Rat nur, wenn das gewünscht ist, bleibt immer einfühlsam.