Im Gegensatz zu manch anderen Mannschaften geht der 1. FC Saarbrücken offen mit den eigenen Ambitionen um. Um am Ende der Saison aber wirklich auf den Aufstiegsplätzen zu stehen, bedarf es neben der defensiven Stabilität noch mehr Konstanz.
Zeigt der Daumen auch am Saisonende nach oben? Rüdiger Ziehl will mit Saarbrücken aufsteigen. IMAGO/Fussball-News Saarland
Die Ausgangslage erscheint auf den ersten Blick vielversprechend: Elf Partien in Folge blieb der 1. FC Saarbrücken vor der Winterpause ohne Niederlage. Zudem stellen die Saarländer die beste Abwehr der Liga (erst 18 Gegentore). Dennoch war Trainer Rüdiger Ziehl in seinem Fazit nach der Hinrunde zwiegespalten: Sieben Unentschieden während der noch laufenden Ungeschlagenserie sorgten dafür, dass der Tabellendritte schon sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dynamo Dresden und fünf auf Energie Cottbus aufweist. Bei genauerem Hinsehen erweist sich die Situation, auch aufgrund des dichten Gedränges hinter den Saarbrückern, also als weniger komfortabel.
Dennoch gehen die Verantwortlichen des FCS - im Gegensatz zu vielen anderen Spitzenmannschaften - weiter offen mit dem ausgerufenen Ziel Aufstieg um, jedoch "in dem Wissen, dass es verdammt schwer wird", so Ziehl. "Ich glaube die letzten zehn, zwölf Jahre hat die beste Abwehr mindestens den Relegationsrang erreicht", erklärte der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem ersten Spiel der Rückrunde. Deshalb sei das Bestreben seines Teams weiterhin, "dass wir diese stabile Abwehr beibehalten, die beste Defensive haben und auch am 38. Spieltag sagen können, wir haben die wenigsten Gegentore kassiert."
Schmidt fordert noch mehr Konstanz
Der 47-Jährige weiß, dass dafür zwar "viele Dinge zusammen kommen müssen", wie etwa das entscheidende Spielglück in einzelnen Momenten. In die Stärken seiner Spieler legt er allerdings weiterhin volles Vertrauen. "Weil wir überzeugt sind von der Qualität der Mannschaft", sei die öffentliche Zielsetzung bewusst ambitioniert angegangen worden. "Die Mannschaft hat dieses Ziel. Zusammen kann etwas sehr Gutes entstehen", betont Ziehl.
Bestätigen kann dies Patrick Schmidt: "Es ist sehr eklig, gegen uns zu spielen, sehr schwer, gegen uns zu gewinnen", pflichtet der Angreifer seinem Coach bei. Der 31-Jährige fordert darüber hinaus aber noch mehr Konstanz, die vor der Winterpause aufgrund der vielen Remis nicht immer vorhanden war. "Wenn wir es jetzt noch hinkriegen, die knappen Spiele öfter zu gewinnen, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir am Ende auf einem der drei, im besten Fall natürlich auf einem der ersten zwei Plätze stehen können."
Den ersten Schritt auf dem Weg dorthin wollen Schmidt & Co. schon am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) im Heimspiel gegen 1860 München machen: Für Ziehl stelle der Tabellen-14. eine Wundertüte dar und er attestiert den Löwen trotz ihrer Platzierung eine "gute Qualität in ihren Reihen". Diese wird durch einige Ausfälle am kommenden Spieltag zwar gemindert sein, doch "wenn man jetzt denkt, das wird ein einfaches Ding, dann ist das der falsche Weg", schärft der Coach die Sinne.
kon