Nach der vorzeitigen Qualifikation fürs Viertelfinale wartet auf die deutsche U 21 am Mittwoch gegen England ein Endspiel um den Gruppensieg.

Traf erstmals für die deutsche U 21: Paul Nebel. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS
Von der U-21-EM in der Slowakei berichten Tim Lüddecke und Michael Pfeifer
Die Anspannung in und um das deutsche Team war enorm, das war deutlich abzulesen an den Jubelszenen nach jedem einzelnen Treffer, die der Intensität der Partie nicht nachstanden. Besonders für Trainer Antonio Di Salvo dürfte das vorzeitige Vordringen ins Viertelfinale erlösend gewesen sein, damit ist das frühe EM-Aus vor zwei Jahren in Georgien endgültig abgehakt. "Es war unser Ziel, vorzeitig ins Viertelfinale einzuziehen. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die daran geglaubt und gebissen hat und ihre spielerischen Fähigkeiten eingesetzt hat, um zu gewinnen", freute sich der 46-Jährige über den Einzug in die K.-o.-Runde.
An dem erneut maßgeblich Leader Nick Woltemade beteiligt war mit einer starken Leistung, seinem vierten Turniertor und zwei Vorlagen. Aber auch Nicolo Tresoldi und Kapitän Eric Martel trugen sich in die Torschützenliste ein. Besonders aber freute sich Di Salvo über den Premierentreffer von Paul Nebel in der U 21, denn den hatte er gewissermaßen provoziert. "Ich habe ihm vor dem Spiel gesagt, es wird Zeit, auch in der U 21 mal zu treffen, er hat das sofort umgesetzt. Da muss ich mir Gedanken machen, ob ich das nicht öfter einsetze", flachste Di Salvo.
Der Mainzer setze jedenfalls um, was er sich an Verbesserungen nach dem mäßigen ersten Auftritt gegen Slowenien vorgenommen hatte: "Offensiv will ich gefährlicher werden, und in bessere Positionen zu kommen." Entsprechend drehte der 22-Jährige gegen die Tschechen von Beginn an auf, verschob situationsbedingt immer wieder geschickt von der linken Seite auch ins Zentrum und suchte mit viel Tordrang den Abschluss. Bereits nach drei Minuten rauschte sein Schuss knapp übers Tor, zehn Minuten später verfehlte er seitlich knapp sein Ziel.
Doch kurz vor der Halbzeit war es soweit. Rocco Reitz bediente über rechts den startenden Woltemade, dessen Hereingabe versenkte Nebel nach einem cleveren Laufweg in den Rückraum humorlos mit links zu seinem allerersten U-21-Tor. "Ich habe in der Liga viel Selbstbewusstsein getankt und versuche das ins Turnier zu übertragen und hoffentlich auch mit Toren oder Vorlagen zu helfen", hatte sich Nebel vorgenommen, und diesmal war eine klare Steigerung erkennbar.
Ob mit Dribblings und Flanken oder mit Abschlüssen oder Vertikalpässen aus der Zehnerposition, Nebel war ein kreativer Antreiber und leitete auch schon Tresoldis Treffer mit einem sehenswerten vorletzten Pass ein. Nebel feilt weiter permanent an seiner Weiterentwicklung: "Mir ist voll bewusst, dass das nie aufhört." Dann ist noch einiges von ihm zu erwarten, nicht nur in diesem Turnier.