DFB-Co-Trainerin Meinert erklärt "wichtige" Lücke in EM-Vorbereitung

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Wer im Trainerteam der DFB-Frauen hat eigentlich welche Schwerpunkte? Unter anderem darüber sprach Co-Trainerin Maren Meinert. Über die Erfahrung ihrer Vize-Kapitänin wundert sie sich regelmäßig.

Maren Meinert (Mi.) bildet gemeinsam mit Christian Wück und Saskia Bartusiak den DFB-Trainerstab.

Maren Meinert (Mi.) bildet gemeinsam mit Christian Wück und Saskia Bartusiak den DFB-Trainerstab. IMAGO/Fotostand

Seit Donnerstag und vorerst bis Dienstag bereitet sich der deutsche 23er-Kader - mit leichten personellen Anpassungen - in Herzogenaurach auf die EM vor. Am Mittwoch und Donnerstag wird das Lager aber leer sein - und die Spielerinnen weilen in der Heimat.

"Ich finde es wichtig, dass man, um spritzig und hellwach zu bleiben, nicht so eine lange Phase hat. Deswegen haben wir uns dazu entschieden", erklärt Maren Meinert am Samstag: "Jeder, der mal eine Vorbereitung mitgemacht hat, weiß, dass das so ist."

Und die 51 Jahre alte Welt- und Europameisterin hat Vorbereitungen mitgemacht. Nicht nur eine. Als Co-Trainerin unter Christian Wück mitverantwortet sie gemeinsam mit Kollegin Saskia Bartusiak die Steuerung der Übungseinheiten. Dass kein Testspiel mehr bis zum EM-Auftakt gegen Polen am 4. Juli auf dem Programm steht, hat das Trio ebenfalls bewusst entschieden - um stattdessen an Details im Training zu feilen.

Podcast

Episode 01: Das Wunder von Bärbel

Als die Männer 1954 in Bern Fußball-Weltmeister werden, sitzt die zehnjährige Bärbel Wohlleben vor dem Fernseher. Das, was die Männer machen, das will sie jetzt auch: Fußball spielen. Aber Mädchen auf dem Fußballplatz? Das ist in den 50er Jahren unvorstellbar. Doch sie setzt sich durch. Was folgt, ist eine beispiellose Karriere: Das Wunder von Bärbel.

20.06.25 - 07:42 Uhr 35:57 Minuten

Welche das sind, berichtet Meinert nachvollziehbarerweise nicht genau. "Es ist breit gefächert, weil wir keinen wirklichen Schwerpunkt haben", sagt sie: "Wir machen nicht nur Defensive oder Offensive. Wir feilen an allen Teilen noch ein bisschen, damit es hinterher noch ein bisschen runder ist." Dabei kümmert sich Meinert eher um die offensiven Themen, Bartusiak um die defensiven - "wobei das schwer zu trennen ist". Ihre Kollegin bringe als ehemalige Innenverteidigerin aber "einen ganz anderen Blick" mit für manche Dinge: "Aber wir reden viel und entscheiden eigentlich alles gemeinsam."

Mittendrin in den Einheiten wirkt Vize-Kapitänin Janina Minge mit. "Ich bin immer überrascht und muss mich daran erinnern, dass Jani noch nicht so viele Länderspiele hat, wie ich sie gefühlt wahrnehme", sagt Meinert, die die heutige Wolfsburgerin auch schon in der Jugend-Nationalmannschaft betreut hat.

Minge über Knaak: "Ich kenne ihre Stärken, ich kenne ihre Schwächen"

Minge begrüßt die zweitägige Trainingspause, bevor es zwischen dem 27. und 30. Juni einen zweiten Block gibt: "Aus Spielerinnen-Sicht freut man sich und versucht bestmöglich, nochmal ein, zwei Tage runterzufahren, ein bisschen abzuschalten." Physisch verliere man nicht viel, aber psychisch könne sich das positiv auswirken.

Bei der EM wird Minge fest in der Innenverteidigung gesetzt sein - aller Voraussicht nach neben Rebecca Knaak, die sie aus anderem Umfeld schon lange kennt. "Ich habe mit ihr in Freiburg viereinhalb Jahre zusammengespielt und war damals schon supergut mit ihr befreundet", sagt Minge. Damals spielten beide noch im defensiven Mittelfeld.

"Ich kenne ihre Stärken, ich kenne ihre Schwächen, würde ich behaupten. Das ist genauso umgekehrt", schildert Minge, ohne aber die jeweiligen Mankos aufzuzählen. Das sollen die Gegner wohl schon selbst herausfinden müssen.

pab

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