Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli im Vergleich zum Vormonat um 65.000 auf 2,979 Millionen Menschen gestiegen. Das sind 171.000 mehr als im Juli 2024, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Juni um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent.
»Die Arbeitslosigkeit ist aufgrund der beginnenden Sommerpause gestiegen«, sagte BA-Chefin Andrea Nahles. Die Unternehmen seien weiter sehr zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nehme kaum noch zu.
Saisonbereinigt fiel der Anstieg mit 2000 neuen Arbeitslosen deutlich geringer aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jedoch 171.000 Menschen mehr ohne Job. Die Unterbeschäftigung, die auch Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen umfasst, sank saisonbereinigt um 10.000. Für konjunkturelle Kurzarbeit gab es im Juli Anzeigen für 39.000 Personen. Im Mai, dem letzten Monat mit verfügbaren Daten, wurde für 218.000 Beschäftigte Kurzarbeitergeld gezahlt.
Das Forschungsinstitut der BA erwartet für August einen Anstieg der Arbeitslosenzahl auf mehr als drei Millionen. Das war zuletzt im Februar 2015 der Fall. Danach soll es aber zumindest die Chance auf Besserung geben. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hatte zuletzt ungeachtet zahlreicher Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft Hoffnung auf Erholung im Herbst gemacht.
Bremen und Berlin mit höchster Quote
Die Arbeitslosenquote ist in den Stadtstaaten Bremen (11,8 Prozent) und Berlin (10,3) weiterhin am höchsten, in den südlichen Bundesländern Bayern (4,0) und Baden-Württemberg (4,5) weiter am niedrigsten. Für ihre Statistik zog die Bundesagentur Datenmaterial heran, das bis zum 14. Juli vorlag.
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen gab die Bundesagentur mit 628.000 an. Das sind 75.000 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt erhielten im Juli 991.000 Menschen Arbeitslosengeld. 3,877 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter waren berechtigt, Bürgergeld zu erhalten. Darin sind auch Menschen enthalten, die Arbeit haben, deren Verdienst aber nicht zum Lebensunterhalt ausreicht.