Der Autovermieter Hertz und 59 weitere Unternehmen wurden im Januar 2025 mit der Veröffentlichung sensibler Daten im Darknet erpresst. Nun hat das Unternehmen den Datenklau eingeräumt und erste Ergebnisse von Untersuchungen vorgelegt.
In einem nun veröffentlichten Dokument erläutert Hertz den Vorfall. "Cleo ist ein Anbieter, der eine Plattform zum Datentransfer zur Verfügung stellt, die Hertz für begrenzte Zwecke einsetzt", schreibt das Unternehmen. "Am 10. Februar 2025 haben wir bestätigen können, dass Daten von Hertz von unberechtigten Dritten erlangt wurden, die nach unseren Erkenntnissen Zero-Day-Schwachstellen in der Cleo-Plattform im Oktober 2024 und Dezember 2024 missbraucht haben".
Untersuchungen eingeleitet
Hertz habe umgehend die Daten analysiert, um das Ausmaß des Ereignisses herauszufinden und die Individuen zu identifizieren, deren persönliche Informationen von dem Ereignis betroffen sein könnten. "Wir haben die Analyse am 2. April 2025 abgeschlossen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die von dem Vorfall betroffenen persönlichen Daten von Individuen aus der EU Name, Kontaktdaten, Geburtsdatum, Führerscheindaten und Zahlungskartendaten umfassen können. Bei einer kleinen Nummer Betroffener könnten auch die Ausweisdaten von dem Ereignis betroffen sein", erklärt Hertz weiter.
Hertz habe sichergestellt, dass Cleo Schritte unternommen habe, den Vorfall zu untersuchen und die erkannten Schwachstellen anzugehen, heißt es weiter. Strafverfolgungsbehörden wurden bereits informiert, die Benachrichtigung zuständiger Regulierungsbehörden erfolge derzeit. Das Autovermietungsunternehmen hat zudem das Unternehmen Kroll mit einer Darknet-Überwachung bezüglich der Daten der Betroffenen beauftragt. Zwar seien dem Unternehmen keine Missbrauchsfälle mit den abgeflossenen Informationen bekannt, Betroffene sollten jedoch Vorsicht walten lassen, um nicht Opfer von Betrug zu werden. Sie sollten zudem bei Kontoauszügen und Kreditberichten auf nicht autorisierte Aktivitäten achten.
Im Januar ist die Cybergang Cl0p durch eine Sicherheitslücke in der Datentransfersoftware Cleo bei vielen Unternehmen eingebrochen und hat dort dann teils sensible Daten kopiert. Das Geschäftsmodell der kriminellen Gruppierung ist die Erpressung betroffener Unternehmen mit der Androhung der Veröffentlichung der kopierten Daten, sollten die Unternehmen nicht zahlen.
(dmk)