"Das kann man sich ja denken": Toppmöller über bevorstehenden Ekitiké-Wechsel

vor 1 Tag 1

Im Testspiel beim FSV Frankfurt (3:2) stand Hugo Ekitiké zwar noch im Kader, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Sein Wechsel zum FC Liverpool ist wohl nur eine Frage der Zeit. Bei Sturmpartner Elye Wahi wirkt Trainer Dino Toppmöller zunehmend ratlos.

 Hugo Ekitiké schreibt Autogramme, spielt gegen den FSV Frankfurt aber nicht.

Abschiedsszenen am Bornheimer Hang: Hugo Ekitiké schreibt Autogramme, spielt gegen den FSV Frankfurt aber nicht. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Die zahlreichen Eintracht-Fans im Stadion am Bornheimer Hang bekamen Hugo Ekitiké wenigstens noch einmal zu Gesicht. Hunderte Kinder belagerten bei der An- und Abreise den Mannschaftsbus, aus dem auch der französische Ausnahmestürmer entschlüpfte. Vor dem Anpfiff drehte Ekitiké mit seinen Kollegen eine Runde über den Platz, schrieb Autogramme und wärmte sich auf. Eingesetzt wurde er während der 90 Minuten jedoch nicht mehr. Dabei hatte ihm Trainer Dino Toppmöller am Freitag noch Spielminuten in Aussicht gestellt.

Podcast

Was bringt Bergers spektakuläre Spielweise - und wie realistisch ist ein Woltemade-Transfer diesen Sommer?

Stuttgart beweist Härte! Im Poker um Nick Woltemade und Caspar Jander geben die Schwaben bislang nicht nach. Wie realistisch sind die Transfers - und woran hakt es noch? Außerdem: Im Viertelfinale der EM trifft der DFB auf Frankreich - worauf wird es jetzt ankommen?

18.07.25 - 12:17 Uhr 13:18 Minuten

"Ein lachendes und ein weinendes Auge"

"Er hat nicht gespielt, alles andere kann man sich ja denken...", meint der Coach vielsagend. Offenbar sind die Verhandlungen mit dem FC Liverpool so weit vorangeschritten, dass jetzt jegliches Risiko, beispielsweise in Form eines Testspieleinsatzes, gemieden werden soll. In England kursieren Berichte, dass die Reds ihr Angebot auf 90 Millionen Euro erhöht haben sollen. Bestätigt ist das noch nicht, doch weit dürften beide Parteien nicht mehr von einer Einigung entfernt sein. Andernfalls hätte Ekitiké gespielt.

Toppmöller sieht den bevorstehenden Abschied seines besten Spielers mit "einem lachenden und einem weinenden Auge". Der Coach hat mit seinem Trainerteam und Staff wie zuvor schon bei Omar Marmoush sehr viel Herzblut und Expertise investiert, um Ekitiké eine so fantastische Entwicklung zu ermöglichen. "Es ist für alle sensationell, dass sich das so auszahlt", sagt Toppmöller.

Doch er gibt zu bedenken: "Das ist ein herber Verlust. Wir haben im Winter mit Omar den absoluten Top-Spieler verloren. Der andere ist in die Bresche gesprungen und hat sich sensationell entwickelt. Es kann gut sein, dass das auch Geschichte ist. Von daher glaube ich, dass wir die Erwartungen insgesamt ein bisschen dämpfen müssen."

"Noch nicht die große Jonny-Show"

Zugang Jonathan Burkardt sei ein "komplett anderer Spieler", konstatiert der Trainer. Viele Akzente konnte der Stürmer bei seinem Debüt nicht setzen, auch wenn er am zweiten Treffer beteiligt war. "Johnny ist ganz gut angekommen. Es ist noch mal eine andere Belastung für ihn. Wir geben ihm die Zeit, sich hier einzugewöhnen. Auch an die Abläufe, wie wir Fußball spielen wollen. Das war noch nicht die große Jonny-Show, aber das war auch nicht zu erwarten. Wir haben im Training wenig Rücksicht darauf genommen, dass wir jetzt ein Spiel haben. Dafür war es ordentlich."

Toppmöller steht nun wieder einmal vor der Herausforderung, das Angriffsspiel ein Stück weit neu zu erfinden. Wie bereits 2023 nach den Verkäufen von Randal Kolo Muani und Jesper Lindström. Oder wie auch im vergangenen Winter nach dem Abgang von Marmoush. "Wir müssen unser Offensivspiel ein bisschen anpassen. Unsere Aufgabe ist es, den einen oder anderen Neuen noch zu integrieren", sagt Toppmöller.

Aktuelle kicker+ Storys

Von Wahi muss mehr kommen

Bei Elye Wahi wirkt aber auch er inzwischen etwas ratlos. Auf Nachfrage bestätigt Toppmöller, dass er von dem Franzosen mehr erwartet: "Natürlich." Wahi fehle weiterhin die Bindung. Dem 20-Millionen-Stürmer aus Marseille gelang im Test gegen den Regionalligisten FSV Frankfurt im Grunde gar nichts. Noch ist es zu früh, den 22-Jährigen gänzlich abzuschreiben. Doch es fällt schwer, die Fantasie zu entwickeln, dass Wahi der Eintracht in der neuen Saison weiterhelfen kann.

Dabei hat er in seinem Trainer eigentlich den idealen Förderer. Toppmöller war früher selbst Stürmer, entsprechend gut kann er sich, gerade auch in schwierigen Zeiten, in selbige hineinversetzen. Außerdem spricht er fließend Französisch, was bei der Verständigung eine große Hilfe ist. Trotzdem tritt Wahi auf der Stelle. Sportvorstand Markus Krösche wird auf dem Transfermarkt noch nachlegen müssen, sobald er Ekitiké verkauft hat.

Julian Franzke

Gesamten Artikel lesen