Das bedeutet der Millionen-Deal des HSV

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Am vergangenen Samstag verkündete Eric Huwer, dass der Hamburger SV schuldenfrei ist, am Donnerstag machte der Finanzvorstand den nächsten Coup und Millionen-Deal mit zwei Partnern öffentlich. Es gibt einen neuen Gesellschafter und einen neuen, alten Käufer für das Namensrecht am Volksparkstadion.

 HSV-Finanzvorstand Eric Huwer.

Blickt in eine wirtschaftlich stabile Zukunft: HSV-Finanzvorstand Eric Huwer. IMAGO/Oliver Ruhnke

Zum Wochenanfang hatte Klaus-Michael Kühne angekündigt, Anteile an der HSV AG & Co. KGaA veräußern zu wollen, nun ist der Hintergrund klar: Der Milliardär, Edel-Fan und Gesellschafter verkauft 7,5 Prozent seiner Anteile an die Sparda-Bank Hamburg und investiert die eingenommene Summe direkt wieder in den HSV, indem er die Namensrechte für das Volksparkstadion übernimmt und gleichzeitig garantiert, dass dies seinen Namen behält. Ein nächster Meilenstein für den Bundesliga-Aufsteiger.

Zur Erinnerung: Kühne hatte das Namensrecht bereits 2015 erworben und der Arena den Traditionsnamen zurückgegeben. 2020 war der Kontrakt ausgelaufen, seitdem hatte sich der Verein den "Luxus" geleistet, keinen neuen Sponsor an Bord zu holen und keinen möglicherweise neuen Namen vergeben zu müssen - immer in der Hoffnung auf die nun eingetretene Konstellation.

Mit dem Anteilsverkauf erreicht Kühne ein altes Ziel

Nach fünf Jahren erwirbt Kühne die Namensrechte nun erneut, dieses Mal bis 2028 - und zahlt dafür jährlich rund vier Millionen Euro. Das ist der nächste Schritt auf dem Weg zur wirtschaftlichen Stabilität.  "Mit diesem Deal haben wir ein unheimlich starkes Commitment aus unserem Gesellschafterkreis bekommen, das unser organisches Wachstum unterstreicht", frohlockt Finanzvorstand Huwer, und Kühne unterstreicht: "Dieser traditionsreiche Name soll erhalten bleiben. Zudem wollen wir erreichen, dass der HSV wesentlich gestärkt in der Bundesliga auftreten kann."

Hinzu kommt: Kühne hat mit dem Donnerstag unterzeichneten Deal ein weiteres Ziel erreicht. Schon mit Beginn der Ausgliederung im Jahr 2014 hatte der 88-Jährige angestrebt, dass sich neben ihm weitere, möglichst gleichrangige, Geldgeber finden. Nach dem Anteilsverkauf ist er hinter dem HSV e.v. mit 13,5 Prozent Anteilen unverändert der größte Aktionär, die Sparda-Bank folgt nun dahinter mit 7,5 Prozent, der Hauptsponsor Hanse Merkur hält 6,8 Prozent - die wirtschaftliche Stabilität der Fußball AG fußt damit auf drei Säulen. Ganz nach Kühnes Wunsch.

Die Sparda-Bank hat im Zuge des Anteilserwerbs auch den Vertrag als Exklusiv-Partner bis 2030 verlängert und erhält als zweitgrößter Aktionär einen Sitz im Aufsichtsrat. Klar ist: Die rund zwölf Kühne-Millionen, verteilt auf die kommenden drei Jahre, sollen nicht in einer Transferoffensive münden, sondern genutzt werden, um sich insgesamt wirtschaftlich noch breiter aufzustellen.

Sebastian Wolff

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