Mit einer selbstlosen Geste stellt sich Julian Brandt in den Dienst der Mannschaft: Der offensive Mittelfeldspieler übergibt seinen Platz in der Kapitänsriege von Borussia Dortmund an seinen Mitspieler Nico Schlotterbeck.

Übergabe: Nico Schlotterbeck (li.) und Julian Brandt. picture alliance / osnapix / Marcus Hirnschal
Dass Julian Brandt das Kapitänsamt bei Borussia Dortmund nicht gerade Flügel verlieh, das hat der Mittelfeldspieler bereits in der vergangenen Saison offen zugegeben - unter anderem im Podcast "kicker meets DAZN". Nun hat der 29-Jährige einen bemerkenswerten Entschluss gefasst: Vor dem Pokalspiel bei Eintracht Frankfurt (4:2 im Elfmeterschießen) trat der bisherige Vize-Kapitän sein Amt an Nico Schlotterbeck ab.
KMD #44 - Sichtweisen auf Sané + Brandt-Interview
Die Klub-WM rollt an, und der FC Bayern direkt mal mit 10:0 über Auckland City hinweg. Warum das nicht selbstverständlich war, über Leroy Sanés Abgang nach Istanbul und PSG sprechen Mario und Niklas. Außerdem ist Julian Brandt zu Gast. Im Interview mit Matthias spricht er unter anderem darüber, wie die Spieler die Klub-WM sehen, über die Tücken des Vize-Kapitänsamts - und die turbulente Saison des BVB. Hört rein!
16.06.25 - 13:41 Uhr 01:10:12 Stunden
Schlotterbeck rückt einen Rang vor
Nach dem erfolgreichen Elfmeterkrimi am Dienstagabend begründete Brandt seine selbstlose Geste wie folgt: "Ich habe Nico die Binde gegeben, weil ich finde, dass ich in den vergangenen Wochen nicht so viel in der Startformation war. Für uns als Mannschaft ist es aber ganz wichtig, ein bisschen Kontinuität und einen dauerhaften Ansprechpartner zu haben", sagte der Offensivspieler, der zugleich ein Lob an Schlotterbeck verteilte: "Er führt die Rolle gerade super aus."
Da der eigentliche Kapitän Emre Can in dieser Spielzeit aufgrund von hartnäckigen Adduktorenproblemen noch kein Spiel bestritt und sich erst langsam wieder an einen Kaderplatz herantastet, dürfte Schlotterbeck, der in der Kapitäns-Hierarchie bislang hinter Can und Brandt auf Rang drei stand, demnächst die Binde regelmäßig tragen. Ohnehin gilt der Nationalspieler als Dortmunds Kapitän der Zukunft - sofern er seinen 2027 auslaufenden Vertrag verlängert.
Kovac mag es, wenn das Team die Dinge selbst regelt
BVB-Trainer Niko Kovac hatte gegen den Tausch der Positionen nichts einzuwenden. Der 54-Jährige gilt ohnehin als Freund davon, dass die Mannschaft interne Dinge untereinander regelt und somit die Spieler noch stärker Verantwortung übernehmen. So hatte er zuletzt auch den Frust von Karim Adeyemi nach seiner Auswechslung gegen Köln (1:0) moderiert.
Matthias Dersch

vor 11 Stunden
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