Collezione Cerruti in Rivoli: Psychogramm eines Kunstsammlers

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Wollte er seinen Modigliani in Ruhe betrachten, so heißt es, setzte sich Francesco Federico Cerutti auf die schmalen Stufen des Treppenhauses, das sich in seiner piemontesischen Betonvilla vom Erdgeschoss hinauf in die erste Etage windet. Wer das Gebäude heute besucht, kann es sich bildlich vorstellen: auf halber Höhe hockend der schmale Mann, den Fotos aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts als unscheinbare Buchhaltergestalt im Anzug zeigen, hier versunken in den Anblick einer „Frau im gelben Kleid“, die Amedeo Modigliani 1918 malte. Mit seitwärts aus dem Augenwinkel am Betrachter vorbeigerichtetem Blick scheint die Porträtierte zu fragen: Wo bin ich bloß gelandet?

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