Mit CarPlay der nächsten Generation möchte Apple im Auto über das Infotainment-Display hinauswachsen – doch bislang tut sich der iPhone-Hersteller offenbar schwer damit, Autohersteller dafür zu begeistern. Seit über zwei Jahren warten Apple-Interessierte und Auto-Enthusiasten auf die ersten Fahrzeugmodelle, die die Instrumente virtuell im Design Apples darstellen. Jetzt gibt es zumindest wieder ein kleines Lebenszeichen, das Hoffnung macht, dass Apple am Thema noch dran ist.
In den Online-Veröffentlichungen des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) hat Apple jetzt Designschutz für Elemente von CarPlay 2.0 zugesprochen bekommen. Schematische Abbildungen zeigen einen Tachometer, der in der Mitte ein Audi-Logo zu enthalten scheint. Weitere Abbildungen lassen ein dreigeteiltes Display erkennen, das neben einer Navigationsansicht auch Buttons zum Steuern von Funktionen des Autos wie der Klimaanlage zeigt.
Vor über zwei Jahren vorgestellt
Eingereicht wurden die Designs von einer Anwaltskanzlei aus München, die im Auftrag des Hauptquartiers von Apple in Cupertino den Schutz für das Gebiet der Europäischen Union beantragt hat. Den weiteren Angaben zufolge gilt der Designschutz bis August 2029.
Auf der Weltentwicklerkonferenz WWDC im Juni 2022 war CarPlay der nächsten Generation das erste Mal von Apple vorgestellt worden. Der Nachfolger der aktuellen CarPlay-Technik, die im Wesentlichen das iPhone während der Fahrt über das Display des Fahrzeugs zugänglich macht, soll deutlich über seinen Vorgänger hinaus gehen. Fahrzeughersteller sollen ihre gesamten Instrumente im Auto mit der Software-Technik darstellen können. Bislang veröffentlichte Bilder zeigen Widgets, eine Radio-App und weitere fahrzeugspezifische Menüs.
Zwei Hersteller planen Autos
Bei seiner Vorstellung nannte Apple etliche bekannte Markennamen, die an CarPlay 2.0 interessiert seien, darunter Audi, Ford, Honda, Jaguar, Land Rover, Mercedes-Benz, Nissan, Porsche, Renault und Volvo. Ende 2023, so hieß es damals, sollte es erste konkrete Fahrzeugankündigungen geben. Neuigkeiten gab es tatsächlich auch kurz vor dem Weihnachtsfest – sie blieben aber noch recht vage. Aston Martin, so hieß es von Apple, werde im Jahr 2024 ein Fahrzeug mit CarPlay der nächsten Generation vorstellen. Und auch Porsche sei konkret an Bord – allerdings ohne jede weitere Festlegung, wann mit einem Auto zu rechnen ist.
Jetzt neigt sich das Jahr 2024 langsam dem Ende zu, doch von Fahrzeugen ist aktuell immer noch keine Spur. Eine Herausforderung dürfte es aus Herstellersicht sein, dass für CarPlay der nächsten Generation ein iPhone notwendig ist – wie und in welchem Umfang auch Besitzer eines Android-Geräts oder Nutzer ohne Smartphone die Fahrzeuge verwenden können, ist eine von vielen offenen Fragen.
Immerhin: Funde von veränderten Icons und weiteren Detailinformationen in den Betas von iOS 18.2 zeigen an, dass Apple am Thema weiterhin dran ist. Möglicherweise wird sich Apple zumindest vor Weihnachten noch einmal zum weiteren Fahrplan äußern.
(mki)
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