Brasilien: Brics-Staaten kommen zu Gipfel in Rio zusammen

vor 8 Stunden 1

Nahost, Ukraine-Krieg und Trumps Zollpläne: Die Brics-Staaten wollen von heute an über globale Krisen beraten – und fordern Reformen beim Internationalen Währungsfonds.

6. Juli 2025, 6:51 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, AFP,

 Luiz Inacio Lula da Silva, Präsident von Brasilien, rechts, und Li Qiang, Ministerpräsident von China, vor dem bevorstehenden 17. jährlichen Brics-Gipfels in Rio de Janeiro.
Luiz Inacio Lula da Silva, Präsident von Brasilien, rechts, und Li Qiang, Ministerpräsident von China, vor dem bevorstehenden 17. jährlichen Brics-Gipfels in Rio de Janeiro. © Bruna Prado/​AP/​dpa

Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sogenannten Brics-Staaten kommen von dem heutigen Sonntag an in Rio de Janeiro zu einem Gipfeltreffen zusammen. Zu den Themen des dreitägigen Treffens in der brasilianischen Metropole zählen unter anderem die Konflikte im Nahen Osten, der Ukraine-Krieg sowie die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zollentscheidungen.

Zur Gruppe der elf Brics-Staaten gehören neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika seit 2023 auch Ägypten, Äthiopien, der Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Indonesien trat zu Beginn dieses Jahres bei.

Der Staatenbund wurde gegründet, um die geopolitische Dominanz der USA und Europas zu verringern und eine multipolare Weltordnung zu schaffen. Die Brics-Gruppe trifft sich jedes Jahr zu einem Gipfel, der abwechselnd von einem der Mitgliedstaaten ausgerichtet wird. In diesem Jahr wird Chinas Staatschef Xi Jinping durch Ministerpräsident Li Qiang vertreten. Wladimir Putin ist vor dem Hintergrund des gegen ihn verhängten internationalen Haftbefehls durch den Internationalen Strafgerichtshof nicht angereist.

Brics-Finanzminister fordern Reform des Internationalen Währungsfonds

In einer gemeinsamen Erklärung vor dem Gipfel der Staatschefs forderten die Finanzminister der Brics-Staaten eine weitreichende Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF). Unter anderem verlangten sie eine Neuverteilung der Stimmrechte und ein Ende der traditionellen europäischen Führung des Fonds. 

Die regionale Vertretung für das IWF-Management müsse verbessert werden, "um die anachronistische Vereinbarung der Nachkriegszeit zu überwinden, die für die aktuelle Weltordnung ungeeignet ist", schrieben die Finanzminister in ihrer Erklärung. Die Minister bestätigten zudem Gespräche über einen neuen Garantiemechanismus, der von der Neuen Entwicklungsbank (NDB) getragen werden soll.

Die von den Brics-Staaten finanzierte Bank zielt darauf ab, die Finanzierungskosten zu senken und Investitionen in Entwicklungsländern zu fördern. Mit ihrem Reformvorschlag will die Staatengruppe ihren wachsenden Einfluss geltend machen.

Gesamten Artikel lesen