»Besser spät als nie« und »In wahrer Bob-Manier tauchte er in letzter Minute auf 😂«: So kommentieren Nutzerinnen und Nutzer Bob Dylans ersten TikTok-Beitrag.
Kurz bevor die Frist zum Verkauf oder zur Sperre von TikTok am Sonntag ausläuft, ist der 83-Jährige der App noch beigetreten und scheint prüfen zu wollen, was er in den vergangenen Jahren verpasst hat. »Entdecke die Welt von Bob Dylan, jetzt auf TikTok«, steht unter dem Video, das einen Zusammenschnitt aus dem Leben des Musikers zeigt. Mehr als 25.000 Accounts folgen Dylans Profil bereits.
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Obwohl in der US-amerikanischen TikTok-Community wegen des anbahnenden Verbots der Plattform in den USA Untergangsstimmung herrscht, begrüßen sie den Sänger mit offenen Armen und nennen seinen Beitritt »poetisch« und eine »Rebellion«. In der Kommentarspalte warnen ihn einige Nutzerinnen und Nutzer auch davor, dass seine TikTok-Ära nicht von Dauer sein wird: »Du hast 30 Minuten Zeit, König«, schreibt ein Nutzer. Ein anderer weist ihn bereits auf die chinesische App Xiaohongshu alias Rednote hin, die gerade als TikTok-Alternative gehandelt wird. (Mehr dazu lesen Sie hier.)
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Obwohl es Berichte gibt, dass sowohl der scheidende Präsident Joe Biden als auch der designierte US-Präsident Donald Trump das Verbot der Plattform zumindest aufschieben wollen, scheinen viele nicht mehr daran zu glauben, dass die Sperrung abgewendet werden könnte. Ein paar Nutzerinnen und Nutzer sehen Dylans Beitritt als letzte Hoffnung und schreiben: »BOB, LASS NICHT ZU, DASS SIE TIKTOK LÖSCHEN 💔💔💔«, »Bob Dylan rettet TikTok« und »Bob, du hast Geld, bitte kaufe TikTok oder so.«
Der Zeitpunkt des Beitritts könnte aber schlicht Werbung in eigener Sache sein. Denn der TikTok-Account erscheint pünktlich zur Europapremiere von »Like A Complete Unknown«. Der Film handelt vom Karrierebeginn Dylans, verkörpert wird der Musiker von Timothée Chalamet, der seit Wochen Schlagzeilen macht und gerade mit einem Elektro-Leihfahrrad zum roten Teppich geradelt kam.
Zu den Beweggründen, warum er erst jetzt der App beigetreten ist, hat sich Dylan nicht geäußert. Es ist aber nicht das erste Mal, dass er als Late Adopter auffällt. Erst im vergangenen Herbst ist Dylan auf der Plattform X mit Beiträgen zur Frankfurter Buchmesse und einem Geburtstagsglückwunsch aufgefallen. Die Beiträge erwecken den Eindruck, dass die Musiklegende selbst und kein PR-Team dahintersteckt.
Es kann festgehalten werden: Man ist nie zu alt – oder zu spät –, um ins Social-Media-Game einzusteigen.