Bloomberg und Reuters: Weißes Haus schränkt Zugang von Nachrichtenagenturen ein

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Weißes Haus hält Nachrichtenagenturen fern

16.04.2025, 12:04Lesezeit: 2 Min.

Donald Trump spricht mit Journalisten an Bord der Air Force One.

Donald Trump schränkt den Zugang unabhängiger Medien zum Weißen Haus weiter ein. Nun verlieren Bloomberg und Reuters ihre Plätze im kleinen Kreis der Reporter, die fortwährend von Terminen des Präsidenten berichten.

US-Präsident Donald Trump will die unabhängigen Medien blind machen, deshalb schränkt er den Zugang von Nachrichtenagenturen, die die Grundlagen für Berichterstattung legen, weiter ein. Nach der Agentur Associated Press (AP) trifft es nun Reuters und Bloomberg News. Sie erhielten künftig keinen dauerhaften Platz in dem kleinen Kreis von Reportern, die stetig über den Präsidenten berichten, kündigte das Weiße Haus an. Mit der Zusammensetzung dieses Kreises hat Trump Einfluss darauf, wer ihm Fragen stellen und direkt über seine Aussagen berichten kann.

Zuerst hatte das Weiße Haus Associated Press aus dem Kreis ausgeschlossen, weil sich die Agentur weigert, der Sprachregelung von Donald Trump zu folgen und den Golf von Mexiko als „Golf von Amerika“ zu bezeichnen. Trumps Pressestab sperrt AP-Reporter weiterhin aus, obwohl ein Gericht feststellte, dass der Agentur Zugang gewährt werden muss.

Der Kreis der Journalisten, in dem die Agenturen einen festen Platz hatten, besteht normalerweise aus etwa zehn Medien, die dem Präsidenten ständig folgen – auf Reisen und bei Pressekonferenzen im Weißen Haus. Nach den neuen Plänen werden die Nachrichtenagenturen ihren Platz dort verlieren. Sie müssen sich in einen größeren Kreis von etwa 30 anderen Zeitungen und anderen Printmedien einreihen, aus denen immer wieder einige in den kleineren Kreis hineinrotieren. Bislang gehörten AP, Bloomberg und Reuters zu dem kleinen Kreis. Nachrichtenagenturen berichten in der Regel intensiver und häufiger über den Präsidenten als Zeitungen. Andere Medien wiederum greifen auf die Agenturen zurück. Die Finanzmärkte brauchen die Informationen zudem sehr schnell.

Reuters erklärte, für die Demokratie sei es unerlässlich, dass die Öffentlichkeit Zugang zu unabhängigen Nachrichten über ihre Regierung hat. „Jeder Schritt der US-Regierung, den Zugang zum Präsidenten zu beschränken, bedroht dieses Prinzip, sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Medien weltweit.“ Reuters werde weiter unparteiisch, genau und unabhängig über das Weiße Haus berichten. Die AP-Sprecherin Lauren Easton protestierte gegen den Ausschluss: „Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Regierung beschlossen hat, den Zugang aller Nachrichtenagenturen einzuschränken, deren schnelle und genaue Berichterstattung aus dem Weißen Haus jeden Tag Milliarden von Menschen informiert statt AP wieder in den Nachrichtenpool aufzunehmen.“ Bloomberg äußerte sich zunächst nicht.

Ein Vertreter des Präsidialamtes sagte, Trumps Sprecherin Karoline Leavitt können nun täglich den kleinen Kreis bestimmen. Dies geschehe „unabhängig von der inhaltlichen Sichtweise, die ein Medium zum Ausdruck bringt“.

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