Union Berlin will beim "Familientreffen" gegen Stuttgart möglichst den letzten Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

Baumgart steht mit Union Berlin vor dem 200. Bundesligaspiel des Vereins. IMAGO/Matthias Koch
Im Samstagabend-Match der Bundesliga zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfB Stuttgart wollen die Gastgeber ihre Serie von fünf Spielen ohne Niederlage fortsetzen. Mit weiteren Punkten soll der vorzeitige Ligaverbleib dingfest gemacht werden. "Wir haben ein Heimspiel und wollen die Partie wie zuletzt erfolgreich gestalten, unser Spiel durchziehen und eine hohe Aggressivität zeigen. Vielleicht machen wir den letzten schweren Schritt", sagte Union-Trainer Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz.
Anhaltende Verletzungssorgen in Berlin
In personeller Hinsicht gab es ja mit Aljoscha Kemlein (Mittelfußbruch), Robert Skov (Wadenverletzung) und Woo-Yeong Jeong (Syndesmose-Riss) bereits drei Verletzte. Auch bei Skov ist in dieser Spielzeit wohl nicht mehr mit einem Einsatz zu rechnen. Kurzfristig gesellt sich auch Jerome Roussillon zur Gruppe der Spielunfähigen. Der Franzose, der für die Nationalelf von Guadeloupe aufläuft, war in der Schlussphase der Partie bei Bayer Leverkusen (0:0) eingewechselt worden. Roussillon trug Baumgart zufolge eine muskuläre Verletzung davon.
Gezittert werden muss auch noch um Josip Juranovic. Nach seiner ebenfalls in Leverkusen zugezogenen Wadenverletzung stieg der Kroate am Donnerstag wieder ins Training ein. Am Freitag wird er einem Belastungstest unterzogen. Sollte Juranovic ausfallen, wäre Tom Rothe der logische Ersatzmann.
Union vor dem 200. Bundesligaspiel
Das bevorstehende 200. Bundesligaspiel des 1. FC Union ruft auch bei Baumgart Emotionen hervor, der zwischen 2002 und 2004 als Aktiver zur ersten gesamtdeutschen Zweitliga-Generation der Köpenicker gehörte. "Ich durfte dabei sein, als sich Union zusammensetzte und zehn Jahre später in der Bundesliga sein wollte. Ich habe damals ein bisschen geschmunzelt, denn Union war zu dem Zeitpunkt in der Oberliga", erinnerte sich Baumgart. "Ich habe vieles nicht für möglich gehalten. Aber wenn es gut läuft, geht es im Sommer ins siebente Bundesliga-Jahr. Das zeigt, was hier aufgebaut wurde."
Baumgart beschrieb, dass er sich als Spieler noch in dem Container umgezogen hat, der heute Büroräume und den Stadion-Fanshop beherbergt. Inzwischen sei ein neues Stadion entstanden und die nächste Ausbaustufe im Gespräch“, so Baumgart.
Vereinssprecher Christian Arbeit sprach den Spielplan-Planern ein Lob aus, dass zum 200. Bundesligaspiel und der 100. Heimbegegnung ausgerechnet Stuttgart zum Topspiel antritt. Mit dem Sieg gegen den VfB in der Relegation 2019 fing Unions Bundesliga-Geschichte an.
Ein Treffen auf alte Bekannte
Ein Stück weit bahnt sich auch ein größeres "Familientreffen" an. Auf Union-Seite spielten früher Horst Heldt, Rani Khedira, Benedict Hollerbach und Woo-Yeong Jeong für den VfB. Jeong ist von den Schwaben ausgeliehen. Heldt führte die Stuttgarter außerdem als Manager 2007 zur Meisterschaft.
Beim VfB kickten Jamie Leweling, Sport-Vorstand Fabian Wohlgemuth und Sportdirektor Christian Gentner einst für die Hauptstädter. Helmut Schulte, der inzwischen die VfB-Leihspieler betreut, leitete zwischen Februar 2016 und Sommer 2018 Unions Lizenzspieler-Abteilung.
Matthias Koch