Badende in Deutschland und anderen EU-Staaten müssen sich bei der Abkühlung im Badesee, Fluss oder Meer keine großen Sorgen um gesundheitsgefährdende Bakterien machen. Die europäischen Badegewässer weisen fast flächendeckend eine exzellente Wasserqualität auf und sind damit mit großer Mehrheit zum Baden geeignet, wie aus einer jährlichen Analyse von mehr als 22.000 Badestellen hervorgeht.
Bewertet wurden die 27 EU-Staaten, Albanien und die Schweiz. Herausgegeben wird der Bericht von der Europäischen Umweltagentur EEA.
Rund 85 Prozent der untersuchten Badestellen bescheinigte die EU-Behörde eine exzellente Wasserqualität, knapp 96 Prozent erfüllten zumindest die EU-Mindeststandards. Das entspricht jeweils in etwa den Werten des Vorjahres.
Deutschland auf Platz 8, vor Spanien und Italien
Deutschland steht sogar noch besser als der Durchschnitt da: 90,5 Prozent der knapp 2.300 Badegewässer kamen auf eine hervorragende Wasserqualität – eine kleine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundesrepublik steht im Vergleich damit auf Rang 8 der 29 beteiligten Länder. Auf dieser Karte können Sie nachschauen, wie sauber die Bademöglichkeit in ihrer Nähe ist .
Einen noch höheren Anteil an exzellenten Badegewässern erreichen nur Spitzenreiter Zypern sowie Bulgarien, Griechenland, Österreich, Kroatien, Dänemark und Malta. Die besonders beliebten Urlaubsländer Italien und Spanien folgen unmittelbar hinter Deutschland. Die Schlusslichter bilden wie im Vorjahr Albanien, Polen, Estland und Ungarn.
Wasserqualität immer besser
Der Bericht der Umweltagentur erscheint jährlich pünktlich zur sommerlichen Badesaison. Untersucht wird beispielsweise, ob das Wasser mit Fäkalbakterien aus Abwässern oder der Landwirtschaft belastet ist, die bei Menschen zu schwerem Durchfall und Erbrechen führen können.
Generell hat sich die Badewasserqualität in Europa nach EEA-Angaben im Laufe der Jahrzehnte dank EU-Verordnungen deutlich verbessert. Dadurch kann inzwischen selbst in vielen städtischen Gewässern gebadet werden, die vor Jahrzehnten noch stark verschmutzt waren.
Die EEA hat für den Bericht Daten ausgewertet, die ihr von den Ländern für die Badesaisons 2021 bis 2024 gemeldet wurden. Die Qualität von Küstengewässern ist dabei generell besser als die von Flüssen und Seen.
Wo Sie besser nicht baden sollten
360 europäische Badestellen – nur 1,6 Prozent aller analysierten Gewässer – wiesen diesmal eine schlechte Wasserqualität auf. Aus Deutschland waren neun dabei und damit zwei mehr als im Vorjahr:
eine von mehreren Badestellen an der Schlei in Schleswig-Holstein
der Achterdieksee in Bremen
die Badestelle Diethe-Langern nördlich von Minden
der Badesee Klietz in Sachsen-Anhalt
eine nördliche Badestelle am Scharmützelsee in Brandenburg
eine Flussbadestelle im brandenburgischen Schwedt an der Oder
ein Badeplatz am bayerischen Grüntensee
der Sunthauser See und der Metzisweiler Weiher in Baden-Württemberg.
Gemessen an der Gesamtzahl von 2.291 analysierten deutschen Badestellen entsprach der Anteil dieser als mangelhaft eingestuften Gewässer gerade einmal 0,4 Prozent. Für solche Orte rät die EEA zu Badeverboten und Warnhinweisen.