Ausstiegsklausel aktiviert: Kleinherne wechselt aus Frankfurt nach Wolfsburg

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Eintracht Frankfurt verliert die nächste Säule in seinem Frauen-Team. Nationalspielerin Sophia Kleinherne wechselt vom Tabellen-Dritten der abgelaufenen Bundesliga-Saison zum Zweiten nach Wolfsburg - dank einer Ausstiegsklausel.

Sophia Kleinherne verabschiedet sich mit der abermaligen Champions-League-Qualifikation aus Frankfurt.

Sophia Kleinherne verabschiedet sich mit der abermaligen Champions-League-Qualifikation aus Frankfurt. IMAGO/Fotostand

2017 kam Sophia Kleinherne - noch nicht einmal volljährig - zum 1. FFC Frankfurt. Acht Jahre später zieht sie als gestandene Bundesliga-Spielerin und als deutsche Nationalspielerin weiter. Am Montag gab der VfL Wolfsburg die Verpflichtung der 25-Jährigen von Eintracht Frankfurt bis 2028 bekannt.

"Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Sophia von unserem Konzept und unseren Plänen für die Zukunft überzeugen konnten. Mit ihrer internationalen Erfahrung, ihrer enormen Schnelligkeit und ihrer Spielstärke bringt sie alles mit, um unser Spiel ab sofort auf hohem Niveau zu bereichern", wird Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, zitiert.

Möglich macht den Wechsel eine Ausstiegsklausel im Vertrag von Kleinherne, die diese nun gezogen hat. Laut einem Bericht von Bild soll sie bei rund 200.000 Euro liegen. Die gebürtige Münsteranerin hatte ihre Zukunft in den vergangenen Wochen bewusst offen gelassen.

Nun sagt sie: "Ich spüre, dass der Klub in der Champions League, in der Liga und im Pokal eine wichtige Rolle einnehmen und Spuren hinterlassen möchte. Ich weiß, dass das Gesamtpaket hier für mich viel Potenzial bietet, um mich zu einer noch kompletteren Spielerin zu entwickeln. Insofern bin ich bereit für den nächsten Schritt und dafür, mit dem VfL an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen."

Mit 71,6 Prozent gewonnenen Zweikämpfen war die Frankfurterin in dieser Rubrik die beste Feldspielerin der abgelaufenen Saison. Ihre 93,3 Prozent an angekommenen Pässen toppte nur Bayerns Linda Sembrant.

Nach Stammtorhüterin Stina Johannes (ebenfalls VfL Wolfsburg), Barbara Dunst (FC Bayern München) und Tanja Pawollek (1. FC Union Berlin) bricht der Eintracht somit die vierte, eigentlich unverzichtbare Säule weg. Auch Neu-Nationalspielerin Carlotta Wamser (Bayer 04 Leverkusen) hätten die Hessen gern gehalten.

Die dritte deutsche Nationalspielerin neu in Wolfsburg

In der Pressekonferenz Anfang Mai konnte SGE-Trainer Niko Arnautis all die Fragen zum Umbruch im Kader allerdings nicht nachvollziehen. Es sei das gleiche Spiel wie in den Vorjahren, betonte er damals.

Dass es auf der anderen Seite beim VfL Wolfsburg in diesem Sommer einen gehörigen Neustart gibt, leugnet niemand. Weil mit Kathrin Hendrich (Ziel unbekannt) und Marina Hegering (1. FC Köln) unter anderem die langjährige Stamm-Innenverteidigung den VfL verlässt, muss Direktor Ralf Kellermann nicht nur auf dieser Position nachlegen.

Sieben Neuzugänge hatten sie für die neue Saison schon verpflichtet, Kleinherne ist nun die Nummer acht - und die dritte deutsche Nationalspielerin neben Johannes und Cora Zicai.

pab

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