Augsburgs Tietz: "Ich habe schon nach drei Wochen Kopfschmerzen"

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Es geht intensiver und inhaltsvoller zu beim FC Augsburg. Phillip Tietz kann kaum aufhören zu schwärmen.

 Angreifer Phillip Tietz.

Freut sich über die Änderungen beim FC Augsburg: Angreifer Phillip Tietz. IMAGO/Krieger

Aus Augsburgs Trainingslager in Kollerschlag (Österreich) berichtet Mario Krischel

Beim Aufgalopp gesellte sich Phillip Tietz zu zwei Neuen, nachdem er sich zuvor noch einen Lacher beim Trainer abgeholt hatte. Die ersten Trainingsminuten im Trainingslager verbrachten die Profis des FC Augsburg mit Ballhochhalten und Nackenklatschern für diejenigen, denen das Ballhochhalten nicht entsprechend gelungen war.

Und nachdem sich Chrislain Matsima die entsprechende Strafe abgeholt hatte, schaute Tietz seinen Teamkollegen Han-Noah Massengo an und fragte ganz leise auf Englisch: "Kennst du Han Solo?" Der nickte artig und grinste, wohl wissend um die Herleitung dieser eher scherzhaft gemeinten Frage. Han Solo, Han Noah… Han-dhaben andere anders, solche Willkommenswitze, aber gut.

Begeistert ist Tietz jedenfalls von den Neuerungen in Augsburg. Von den Spielern, ganz besonders aber vom Trainer. "Sandro ist wirklich der erste Trainer, bei dem ich schon in den ersten drei Wochen extreme Kopfschmerzen habe, weil es sehr viel Input ist", sagt Tietz in einer ruhigen Ecke des Teamhotels und bezeichnet die Kopfschmerzen ausdrücklich als positiv, weil Wagner eben ein Trainer sei, "bei dem ich richtig was lerne vom Fußball".

Sandro Wagner

Gut gelaunt im Trainingslager: Trainer Sandro Wagner. IMAGO/FC Augsburg

Wagner, schwärmt Tietz weiter und hört gar nicht mehr auf, "ist sehr hilfsbereit und will, dass es jeder Spieler schnell versteht". Genau wie den Han-Solo-Han-Noah-Witz natürlich. "Sandro ist sehr akribisch und weiß, wie er die Spieler anspricht. Da sind wir super aufgestellt, auch mit dem ganzen Trainerteam und Staff. Ein geiler Haufen, den wir dazubekommen haben. Es fühlt sich so an, als wären sie schon ein Jahr hier. Dass wir unter so einem Trainer mal trainieren dürfen, ist herausragend. Wir wissen, dass wir Glück haben."

Neue Herangehensweise - auch bei den Stürmern

Zuletzt, unter Jess Thorup, sei es zum Beispiel nicht mit so viel Zug beim Training zugegangen, dass jeder Co-Trainer in jeder einzelnen Passübung so laut dazwischen schrie, um auch den letzten Prozent Passschärfe herauszuholen. "Die Herangehensweise ist schon eine andere", erklärt Augsburgs Stürmer, vor allem in Bezug auf seine Position. "Unter Jess Thorup war ich ein Wandspieler und vorne in der Box", sagt Tietz und findet, "dass ich auch ein Spieler bin, der im Raum stehen, den Ball erhalten und vielleicht mal den tödlichen Pass spielen kann. Sandro sieht bei jedem Spieler individuelle Stärken und versucht, die bestmöglich für das Team einzusetzen."

So darf ich auf keinen Fall in die Saison gehen. Das wäre der falsche Ansatz.

Tietz auf die Frage, ob er der Platzhirsch ist im Augsburger Angriff

Unter anderem dank der Einzelkönner hinter der vordersten Spitze. Ob das dann Alexis Claude-Maurice ist, Mert Kömür oder Elias Saad. "Wir haben natürlich jetzt einen super Trainer, der darauf sehr viel Wert legt, in der Offensive zu Tormöglichkeiten zu kommen. Er sieht, dass wir Spieler haben, die den Ball in den Fuß brauchen. Er sieht, dass wir Spieler haben, die vorne in der Box präsent sind. Wo wir vergangenes Jahr nicht die Bälle bekommen haben als Stürmer."

Phillip Tietz

Phillip Tietz spricht ausführlich über die Änderungen unter Sandro Wagner. Klaus Rainer Krieger

Ebenfalls förderlich für Tietz ist, dass Konkurrent Samuel Essende wegen einer Roten Karte die ersten drei Spieltage gesperrt fehlen wird und Steve Mounié gerade einen Neuanfang beim FCA wagt. Als Platzhirsch sieht sich der inzwischen 28-Jährige deshalb aber nicht, "so darf und werde ich auf keinen Fall in die Saison gehen, dann würde ich mich ja ausruhen. Das wäre der komplett falsche Ansatz."

Anders als Wagners Ansatz, der zwar die Nähe zu und viele Gespräche mit seinen Spielern sucht, aber auch "knallhart" durchgreift, wenn etwas nicht passt. Oder wenn ein Witz dann tatsächlich mal daneben gehen sollte.

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