US-Präsident Donald Trump hat am vergangenen Freitag seine Drohung wahr gemacht und das »Wall Street Journal« (WSJ) sowie dessen Eigentümer verklagt. Der Grund: Ein Bericht, wonach er dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein 2003 einen Brief zum Geburtstag geschickt haben soll – mit der Skizze einer nackten Frau.
Nun hat das Blatt nachgelegt im Fall Epstein.
Laut »WSJ« soll auch Bill Clinton 2003 einen Geburtstagsgruß an Epstein geschickt haben . Der Demokrat und ehemalige US-Präsident taucht demnach in einem Lederband auf, den Epstein zu seinem Geburtstag erhalten haben soll. Clinton habe in der für ihn charakteristischen Krakelschrift den nachfolgenden Satz verfasst:
»It’s reassuring isn’t it, to have lasted as long, across all the years of learning and knowing, adventures and [illegible word], and also to have your childlike curiosity, the drive to make a difference and the solace of friends.«
Ein Sprecher Clintons verweigerte auf Nachfrage eine Stellungnahme.
Der wegen der Epstein-Affäre unter Druck stehende US-Präsident Donald Trump versucht derweil, die Aufmerksamkeit auf Clinton zu lenken. Man solle mit diesem sprechen, sagte der Republikaner zu Journalisten vor seinem Abflug nach Schottland. Zugleich sagte er zur Epstein-Causa, was er seit Tagen wiederholt: »Ich habe nichts mit diesem Mann zu tun.«
Das Buch soll Geburtstagsgrüße von insgesamt fünf Dutzend Menschen beinhalten. Ghislaine Maxwell soll den Band initiiert haben.
Maxwell, die langjährige Vertraute des US-Multimillionärs Epstein, war im Sommer 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen gespielt. Seither sitzt sie im Gefängnis. Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch US-Präsident Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Partyvideos belegen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten zu öffnen. Weil er dies bislang nicht tat, wächst der Druck auf ihn – auch aus dem eigenen Lager.