ARM will angeblich weiterhin eigene CPUs verkaufen

vor 12 Stunden 1

Der Investmentfonds Softbank soll Interesse am Prozessordesigner Ampere Computing haben. Mit einer Übernahme hätte die Softbank-Tochter ARM auf einen Schlag Expertise, um eigene komplette Prozessoren zu entwerfen und fertigen zu lassen.

Von der möglichen Übernahme berichtet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung interner Quellen. Bisher entwirft ARM hauptsächlich CPU-Kerne, die andere Firmen lizenzieren und in eigene Prozessoren integrieren können. Alternativ können Lizenznehmer eigene ARM-kompatible Kerne entwerfen. Dazu gehört inzwischen auch Ampere: Früher hat die Firma die Neoverse-Kerne übernommen, inzwischen aber eigene entworfen. Um die Produktion kümmert sich der Chipauftragsfertiger TSMC.

In der Gerichtsverhandlung zwischen ARM und Qualcomm wurde bereits klar, dass ARM Ambitionen für eigene Prozessoren hat. ARM-Chef Rene Haas schloss vor Gericht nicht aus, solche Pläne in Zukunft weiterzuverfolgen.

Eigene Prozessoren wären eine Option, um die Umsatzquellen auszuweiten. Ampere wäre ein geeigneter Übernahmekandidat, weil sich die Firma allein seit Jahren nicht am Markt durchsetzen kann. Der einzige bekannte größere Abnehmer von Ampere-CPUs ist Oracle. Andere Hyperscaler entwerfen entweder direkt eigene Prozessoren, darunter Amazon, Google, Meta und Nvidia, oder kaufen x86-Modelle von AMD und Intel.

Zusätzliche Konkurrenz könnte bald vonseiten Qualcomm kommen: Die Firma baut zurzeit ein Serverteam auf, zuletzt wechselte Intels langjähriger Xeon-Chefarchitekt Sailesh Kottapalli zu Qualcomm. Die ARM-Kerne der zugekauften Firma Nuvia waren ursprünglich für Serverprozessoren gedacht.

Fraglich ist, ob ARM einen CPU-Designer überhaupt übernehmen darf, um eigene Prozessoren zu verkaufen. Kartellbehörden verboten Nvidia 2022 die Übernahme von ARM, weil die Firma dann in direkte Konkurrenz mit ARM-Lizenznehmern getreten wäre.

(mma)

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