Beim »Sommerinterview« mit dem Grünen-Co-Chef Felix Banaszak an diesem Sonntag muss der Sender ARD erneut mit Störaktionen rechnen. Laut einem Bericht der »Welt « sind zwei Demonstrationen angemeldet. Es soll zwar nicht so laut werden wie bei der Sendung mit AfD-Chefin Alice Weidel vor knapp zwei Wochen, Atomkraft-Befürworter planen aber offenbar ein weithin sichtbares Zeichen zu setzen.
Der »Welt« zufolge will der Pro-Atomkraft-Verein »Nuklearia« am Sonntag vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im Berliner Regierungsviertel »für die Wiedereinführung der Kernkraft in Deutschland aus Gründen des Umweltschutzes und der sicheren, günstigen Energieversorgung« protestieren. Ein Sprecher des Vereins habe versichert, es seien keine akustischen Störungen mit Lautsprechern oder Megaphonen geplant, schreibt das Blatt. Allerdings habe man das Ziel, die Demo-Transparente »im Blickwinkel der Fernsehkameras« zu platzieren.
Die ARD selbst hat nach eigenen Angaben ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft und rechnet nicht mit weiteren Störungen. Das Sicherheitskonzept wurde demnach überprüft. Zudem seien technische und redaktionelle Vorkehrungen getroffen worden, um ein störungsfreies Interview führen zu können, hieß es vom Sender.
Die »Sommerinterviews« werden traditionell auf der Terrasse des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses des Bundestages aufgezeichnet. Am 20. Juli war es bei dem live im Internet übertragenen Gespräch mit der AfD-Vorsitzenden Weidel zu einer lautstarken Protestaktion gekommen: Eine Demonstration am anderen Spreeufer mit Trillerpfeifen, Hupen und lauter Musik mit Anti-AfD-Slogans war in der Übertragung deutlich zu hören.
Hinter der Aktion stand nach eigenen Angaben das Zentrum für Politische Schönheit, ein Zusammenschluss aus Künstlern und Kreativen. Die Polizei beendete die nicht angemeldete Demonstration.