Seit mehreren Tagen geht die Türkei mit groß angelegten Razzien gegen mutmaßliche IS-Mitglieder vor. Die türkische Polizei hat erneut Hunderte Verdächtige festgenommen.
Aktualisiert am 30. Dezember 2025, 10:15 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, akm
Die türkische Polizei hat bei landesweiten Razzien gegen die radikalislamische Terrororganisation "Islamischer Staat" Hunderte Verdächtige festgenommen. Innenminister Ali Yerlikaya teilte mit, dass in 21 Provinzen gleichzeitig Durchsuchungsbefehle vollstreckt worden seien. Unter anderem in Istanbul, in der Hauptstadt Ankara und in der Provinz Yalova nahm die Polizei dabei insgesamt 357 mutmaßliche Mitglieder oder Unterstützer der Gruppe fest.
Laut der Staatsanwaltschaft hängen einige Razzien mit einem Zusammenstoß in der nordwestlichen Provinz Yalova zusammen. Dort waren am Montag bei einem Einsatz drei Polizisten und sechs IS-Mitglieder getötet worden. Acht weitere Beamte und ein Wachmann wurden verletzt, als die Polizei ein Haus stürmte, das die Extremisten als Versteck genutzt hatten.
Einige der nun festgenommenen Verdächtigen sollen außerdem unter dem Vorwand angeblich wohltätiger Zwecke Spenden gesammelt und an Netzwerke in Syrien weitergeleitet haben, die mit dem IS verbunden sein sollen.
Anschlagspläne auf Feierlichkeiten
Der IS unterhält Netzwerke und logistische Strukturen in der Türkei. Bereits in der vergangenen Woche hatte es in der Türkei mehrere Einsätze gegen mutmaßliche IS-Zellen gegeben. Vorausgegangen waren Berichte der Behörden, dass Extremisten Anschläge zu Weihnachten und Neujahr planten.
Der IS hat in der Türkei bereits mehrfach Anschläge verübt, darunter auch ein Angriff auf einen Istanbuler Nachtklub während der Neujahrsfeiern 2017. 39 Menschen kamen damals ums Leben.

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