Von dem Mann gehe nach Einschätzung der behandelnden Klinik aktuell keine Gefahr für die Öffentlichkeit aus, teilte eine Sprecherin der Bezirkskliniken Mittelfranken mit. Der Mann war demnach am Samstag allein bei einem genehmigten Ausgang. Als er nicht zurückkehrte, informierte die Klinik in der Nacht auf Sonntag die Polizei.
Europaweiter Haftbefehl beantragt
Die Staatsanwaltschaft hat laut einem Sprecher einen Vollstreckungshaftbefehl gegen den Mann erlassen und einen europaweiten Haftbefehl beantragt. Zuvor hatte die Polizei bereits das nähere Umfeld des Mannes und mehrere Adressen überprüft. Dort habe man den Mann aber nicht angetroffen, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe aufgrund der Einschätzung der Klinik derzeit keine größere Suche nach ihm.
Die Kliniksprecherin teilte zudem mit, Tagesausgänge seien Teil der Therapie des Mannes und hätten seit Beginn des Jahres regelmäßig stattgefunden, »stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen«. Laut Staatsanwaltschaft wurde zuletzt am 4. Juli dieses Jahres durch die zuständige Strafvollstreckungskammer die weitere Unterbringung des Mannes angeordnet.
Neue Risikobewertung
Sobald der 34-Jährige gefasst wird, muss er laut Staatsanwaltschaft damit rechnen, dass alle Lockerungsstufen zurückgenommen werden. Im folgenden therapeutischen Aufarbeitungsprozess werde eine neue Risikobewertung vorgenommen, teilte der Sprecher mit. Er fügte hinzu, dass der Missbrauch des gewährten Klinikausgangs als solcher nicht strafbar sei. Es gelte aber zu prüfen, ob es im Rahmen der Flucht zu Straftaten gekommen sei.