Anna Wintour: Ende einer Ära – Rücktritt als »Vogue«-Chefredakteurin

vor 4 Stunden 1

Die Modejournalistin Anna Wintour, 75, zieht sich nach fast 40 Jahren als Chefredakteurin der amerikanischen »Vogue« zurück. Das teilte eine Sprecherin des Verlags der Nachrichtenagentur dpa in New York mit.

Ganz abtreten wird sie demnach aber nicht: Wintour werde weiterhin Verantwortung als globale Redaktionsleiterin der »Vogue« übernehmen sowie inhaltliche Verantwortliche vom Trägerverlag Condé Nast bleiben, hieß es. Für die US-Ausgabe der Modezeitschrift »Vogue« werde ein neuer Chefredakteur oder eine Chefredakteurin gesucht.

Behalten Sie den Überblick: Jeden Werktag gegen 18 Uhr beantworten SPIEGEL-Autorinnen und -Autoren die wichtigsten Fragen des Tages im Newsletter »Die Lage am Abend« – hintergründig, kompakt, kostenlos. Hier bestellen Sie Ihr News-Briefing als Mail.

In ihrer künftigen Rolle wird Wintour weiterhin alle Marken von Condé Nast weltweit beaufsichtigen, darunter die amerikanische »Vogue«, »Wired«, »Vanity Fair«, GQ, AD, Condé Nast Traveler, »Glamour« und weitere, mit Ausnahme des Magazins »The New Yorker«.

Die gebürtige Britin übernahm 1988 die Chefredaktion der amerikanischen »Vogue«. Sie modernisierte den Auftritt des Magazins, indem sie Prominente auf die Titelseiten brachte, aufstrebende Designer unterstützte und High Fashion mit erschwinglicherem Streetstyle in den Heften mischte.

Mit großer, dunkler Sonnenbrille, akkurat geschnittenem Bob, Stirnfransen und Haute-Couture-Kleid hat sie sich über die Jahre selbst zur Marke mit Wiedererkennungswert gemacht. Verewigt auch in dem Erfolgsfilm »Der Teufel trägt Prada« von 2006, in dem es um eine tyrannische Magazinchefin geht.

Im britischen Adelsstand angekommen

2017 wurde Wintour von der britischen Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben, in diesem Februar zeichnete König Charles III. sie für ihre Verdienste mit einem Orden aus. Dabei versicherte Wintour dem König noch, sie wolle nicht bald in den Ruhestand gehen.

Ein sehr kritisches Verhältnis wird Wintour hingegen zu US-Präsident Donald Trump nachgesagt. Während der Coronapandemie hatte sie sich »entsetzt« über Trumps Krisenmanagement geäußert und sich für seinen späteren Nachfolger Joe Biden starkgemacht.

Gesamten Artikel lesen