AfD in Umfrage dicht hinter CDU/CSU: Schwarz-Rot ohne Mehrheit – Union und SPD nur bei 41 Prozent

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Noch steht die geplante schwarz-rote Bundesregierung nicht, dem Koalitionsvertrag hat bisher nur die CSU zugestimmt. In CDU und SPD muss er noch abgesegnet werden – bei den Sozialdemokraten durch ein Mitgliedervotum. Einen Vertrauensvorschuss bei den Bürgerinnen und Bürgern haben die Koalitionäre allerdings nicht, wie eine neue Umfrage zeigt – im Gegenteil.

Union und SPD kommen zusammen noch auf 41 Prozent der Stimmen. Das zeigt eine neue Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die „Bild am Sonntag“. Somit hätte die geplante schwarz-rote Bundesregierung bereits vor der Vereidigung keine Mehrheit mehr im Deutschen Bundestag. Dieser soll den Plänen zufolge am 6. Mai Friedrich Merz (CDU) zum neuen Kanzler wählen.

FDP kratzt wieder an der Fünf-Prozent-Hürde

Im Vergleich zur Vorwoche gab es beim „Sonntagstrend“ wenig Veränderungen: Die Union kommt auf 25 Prozent, dicht gefolgt von der AfD mit 24 Prozent. SPD und Grüne bleiben bei 16 beziehungsweise elf Prozent, die Linke kommt auf zehn Prozent. Das BSW würde mit fünf Prozent den Einzug in den Bundestag schaffen.

Die FDP, die nach der Bundestagswahl mit nur 4,3 Prozent aus dem Parlament flog, verbesserte sich in diesem Sonntagstrend um einen Prozentpunkt und kratzt wieder an der Fünf-Prozent-Hürde. Im Mai wollen die Liberalen auf ihrem Bundesparteitag eine neue Spitze wählen – und darüber beraten, wie man den Wiedereinzug ins Parlament schaffen könnte.

Parlamentarische Mehrheiten gibt es bei diesen Werten ab 46 Prozent. So wäre ein Kenia-Bündnis (Union, SPD, Grüne) rechnerisch möglich (52 Prozent). Schwarz-Rot-Rot, also mit der Linken im Boot, könnte mit 51 Prozent ebenfalls regieren. Diese Konstellationen gelten allerdings als politisch unwahrscheinlich.

Ausgeschlossen hat die Union bisher eine Zusammenarbeit mit der in Teilen als gesichert rechtsextremistisch geltenden AfD. Rechnerisch wäre Schwarz-Blau mit 49 Prozent ebenfalls möglich.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)

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