Ein halbes Jahr nach dem Zusammenstoß zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber in Washington mit 67 Toten haben Untersuchungen ergeben, dass sich die Höhenangaben auf Messgeräten des Hubschraubers womöglich um mehrere Dutzend Meter von der tatsächlichen Höhe unterschieden. Die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) beendete am Freitag eine mehrtägige Anhörung von Experten und Vertretern der an dem Unglück beteiligten Parteien, darunter Unternehmen, Behörden und Fluglotsen.
Im Rahmen der Untersuchungen fanden in dieser Woche nun Tests mit drei Hubschraubern vom selben Typ – Sikorsky Black Hawk – statt, erklärte Marie Moler, eine der Ermittlerinnen. Auch dabei seien Abweichungen der Angaben auf dem Radarhöhenmesser und den in den Hubschraubern installierten Höhenmessern registriert worden. Bei den Tests seien Unterschiede »von 80 bis 130 Fuß«, also von 24 bis 40 Metern, festgestellt worden. In dem Bereich, in dem es zu dem Zusammenstoß kam, dürfen Hubschrauber höchstens in einer Höhe von 200 Fuß (rund 61 Meter) fliegen.
NTSB-Direktorin Jennifer Homendy hatte im Februar bekannt gegeben, dass der Hubschrauberpilot kurz vor der Kollision eine Höhe von 300 Fuß gemeldet hatte, während sein Fluglehrer die Höhe mit 400 Fuß angab. »Keiner der Piloten hat die Abweichung bezüglich der Flughöhe kommentiert«, sagte Homendy.
»Zum Zeitpunkt der Kollision befand sich der Black Hawk in einer Höhe von 278 Fuß«, sagte die NTSB-Chefin. Die Piloten hätten auf ihren Höhenmessern im Cockpit jedoch möglicherweise andere Angaben gehabt.
Nach dem Unfall war auch kritisiert worden, dass derselbe Fluglotse sowohl für den Hubschrauberverkehr als auch für einen Teil des Flugzeugverkehrs zuständig war. Ein Mitarbeiter der Luftfahrtbehörde FAA sagte dazu, dass eine solche – der Vorschrift nach erlaubte – »Doppelbelastung« von Lotsen »wahrscheinlich häufiger« sei als eine Zuständigkeit für nur einen Bereich. Mehr zu dem Unglück und der Flugsicherheit in den USA lesen Sie hier.